Würzburg
24.05.2024

Ausbau der medizinischen und psychosozialen Versorgung in der Ukraine

Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe und die Stadt Würzburg weiten die Unterstützung der ukrainischen Partnerstadt Lviv aus.

Übungen im Reha-Zentrum in Lviv: Vor allem Kinder erhalten dort medizinische Versorgung, Rehabilitationsleistungen und Hilfsmittel.

Bereits seit 2023 fördert die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) ein Krankenhaus in der Würzburger Partnerstadt Lviv in der Westukraine. Aktuell wird die Unterstützung ausgeweitet. Die DAHW mit Sitz in Würzburg hat weitere Mittel für die medizinische und psychosoziale Versorgung in der ukrainischen Stadt Lviv freigegeben. Den neuen Projekten hatte der Lenkungsausschuss für die Zusammenarbeit zwischen der DAHW, der Stadt Würzburg, der Stadt Lviv sowie der ukrainischen Unbroken-Stiftung im März zugestimmt. Die DAHW fördert bereits seit dem vergangenen Jahr ein Krankenhaus in der Würzburger Partnerstadt Lviv, in dem vor allem Kinder medizinische Versorgung, Rehabilitationsleistungen und Hilfsmittel erhalten.

Der Ausschuss, in dem unter anderem DAHW-Vorstand Joachim Beringer, Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Lvivs Bürgermeister Andriy Sadovyi und der Direktor der Unbroken-Stiftung, Oleksandr Kobzarev, regelmäßig über die Fortschritte der Zusammenarbeit beraten, beschloss daher bereits im März 2024 die Ausweitung der Unterstützung auf drei weitere Projekte. So soll die bereits geförderte Reha-Klinik zwei zusätzliche Stockwerke bekommen, was die Aufnahmekapazität deutlich erhöhen wird. 

Ein zweites Projekt fördert den Bau eines Zentrums für psychische Gesundheit – eine Einrichtung, die gerade in Kriegszeiten dringend notwendig ist. In einem dritten Projekt wurden bereits Psychotherapeutinnen und -therapeuten aus der Ukraine in Würzburg ausgebildet, um in ihrer Heimat auf den erhöhten Bedarf reagieren zu können.

In einer Sitzung des Lenkungsausschusses in der vergangenen Woche wurde zudem beschlossen, eine weitere Projektidee in Zusammenarbeit mit dem Don Bosco-Zentrum in Lviv weiterzuentwickeln: Berufliche Weiterbildungen für Menschen, die – etwa wegen Kriegsverletzungen – ihre eigentlichen Berufe nicht mehr ausüben können, aber auch für Binnenvertriebene, demobilisierte Soldatinnen und Soldaten sowie Militärpersonal, Frauen und Jugendliche.

Finanziert werden all diese Projekte mit Mitteln, die der DAHW als Mitglied des BEH (Bündnis Entwicklung Hilft) zustehen. So fließen in die drei neu angelegten Konzepte rund 6,3 Millionen Euro. 

Lviv spielt eine wichtige Rolle bei der humanitären und medizinischen Versorgung der vom Krieg betroffenen Menschen. Als größte Stadt in der Region hat sie sehr viele geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer aus anderen Landesteilen aufgenommen. Die Menschen kommen mit körperlichen, aber auch mentalen Verletzungen nach Lviv. Ihnen rasche und professionelle Unterstützung zukommen zu lassen, das ist das Ziel des gemeinsamen Lenkungsausschusses.

Mit Rehabilitationsleistungen hat die DAHW in vielen Projekten rund um den Globus bereits jahrzehntelang Erfahrung gesammelt – denn Lepra, das Hauptmandat der Organisation, kann unbehandelt zu schwerwiegenden Behinderungen führen. Rehabilitation und Integration, aber auch psychosoziale Maßnahmen und Stigma-Abbau sind also feste Bestandteile der DAHW-Arbeit – so fiel die Entscheidung, der Würzburger Partnerstadt beizustehen, leicht. Und die für die Ukraine vorgesehenen Mittel sind noch nicht erschöpft.

(Quelle: DAHW)

Weitere Informationen auf der Seite der DAHW