Hannover
06.12.2022

Fahrzeuge für das kriegszerstörte Mykolajiw

Ein besonderer Hilfstransport geht in dieser Woche von Hannover aus in die vom stark gezeichnete südukrainische Stadt. Die Lieferung besteht aus zehn speziellen Fahrzeugen – darunter Radlader, Rettungswagen und Transporter.
Drei Menschen stehen vor einer Reihe von Fahrzeugen und neben einem Banner mit der Aufschrift "Hannover stands with Mykolajiw"

Fahrzeuge wichtig für Rettung und Trümmerbeseitigung

Sieben Fahrzeuge, die Hannover nach Mykoljaiw schickt, stammen aus dem städtischen Bestand: Die Feuerwehr hat zwei Rettungswagen zur Verfügung gestellt. Der Fachbereich Tiefbau liefert einen Transporter und einen Kastenwagen sowie einen Anhänger. Vom Fachbereich Umwelt und Stadtgrün kommt ein Radlader, von den Städtischen Häfen ein Pritschenwagen.

Über eine Kooperation mit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt wird, hat Hannover drei weitere Fahrzeuge für Mykolajiw mobilisiert:  einen Radlader, einen Pick-Up und einen Lkw mit Hubarbeitsbühne.

Die für Mykolajiw vorgesehenen Fahrzeuge werden zwischen dem 7. und 9. Dezember mit Tiefladern an die rumänisch-ukrainische Grenze gebracht. Dort werden sie von Vertretern der Stadt Mykolajiw in Empfang genommen. Die Stadt braucht die Fahrzeuge, um  Menschen zu retten und zu evakuieren, Trümmer zu beseitigen und die Strom- und Wasserversorgung instand zu halten oder zu reparieren.

Desaströse Lage in der südukrainischen Stadt

Mykolajiw hat fast zwei Drittel seines kommunalen Fuhrparks verloren – viele Fahrzeuge sind durch die russischen Angriffe zerstört worden, andere wurden an die ukrainische Armee abgegeben. Die Stadt, die nah an der Frontlinie liegt, ist stark vom Krieg betroffen.

Mehr als die Hälfte der Stadtbevölkerung ist geflohen. Hunderte Zivilisten sind getötet oder verwundet worden. Rund 2000 Wohnhäuser, viele öffentliche Einrichtungen, Brücken und Straßen sind zerstört. Die aktuell größten Herausforderungen sind es, die Menschen mit Trinkwasser zu versorgen und Notunterkünfte für den Winter bereitzustellen.

Hannover bemüht sich auch darum, dass Mykolajiw Stromgeneratoren erhält. Das Stromnetz wurde schwer beschädigt. Einige Aggregate hat die Stadt bereits zur Verfügung gestellt und Mitte September nach Mykolajiw geschickt.  Mindestens sechs weitere Stromgeneratoren wird die Stadt Hannover über das Programm "Kommunale Direkthilfe im Rahmen deutsch-ukrainischer Solidarpartnerschaften" der BMZ in den kommenden Wochen organisieren.  Außerdem wird das Technische Hilfswerk (THW) in enger Absprache mit der Stadt Hannover vier große Stromgeneratoren für Mykolajiw zur Verfügung stellen.

Belit Onay: Kommunen helfen Kommunen

Wie Oberbürgermeister Onay erklärt,  gehe es jetzt darum, in der aktuellen Notlage zu unterstützen und die humanitäre Krise zu bewältigen. "Perspektivisch wollen wir mit dem Austausch und der Vermittlung von Expertise aber auch zum Wiederaufbau beitragen und die Verbindungen zwischen beiden Städten stärken. In diesen Zeiten zeigt sich, wie wichtig der Zusammenhalt zwischen Städten über Grenzen hinweg ist. Kommunen helfen Kommunen – und sie wirken damit friedensstiftend."

Der Oberbürgermeister dankt allen, die sich an der Aktion beteiligen. Er hebt das Engagement der Zivilgesellschaft, des Ukrainischen Vereins Niedersachsen und der Stadtverwaltung hervor. Sehr wirkungsvoll sei die Unterstützung des BMZ, das Solidaritätspartnerschaften deutscher Städte mit ukrainischen Kommunen fördert. Das schaffe schnelle und unbürokratische Unterstützungsmöglichkeiten.

(Quelle: Stadt Hannover)