Europas Zukunft eine Richtung geben
Wichtig für die Zukunft ist auch ein anderes Thema: Nur noch wenige Wochen sind es bis zur Europawahl. Es liegt an uns allen, mit unserer Stimme Europas Zukunft eine Richtung zu geben. Bei der letzten Wahl 2019 haben europaweit knapp 51 Prozent der Wahlberechtigten abgestimmt. Belgien war der Spitzenreiter mit 88 Prozent, in der Slowakei gingen lediglich 23 Prozent zur Wahl. Bei uns waren es 61 Prozent. Alte Zahlen ohne Bedeutung? Ja, vielleicht. Aber vielleicht zeigen sie auch die sehr unterschiedlichen Blicke in der Union auf die Union.
Die Bedeutung der EU muss immer wieder erklärt werden. In einer Welt, die zunehmend von Unsicherheiten, Krisen und großen Umbrüchen geprägt ist, wünschen sich viele Menschen einen klaren Rahmen. Auch wenn wir immer mal wieder den Kopf schütteln über die Abläufe und Ergebnisse der Politik in der EU – denken wir daran, dass hier Interessen, Kulturen und Sichtweisen von 27 Mitgliedsstaaten austariert werden müssen. Kein unkompliziertes Geschäft. Und dennoch, die EU spielt die zentrale Rolle auf dem Weg zu einem gemeinsamen Rahmen für die Zukunft des Kontinents.
Nicht den Populisten das Ruder überlassen
Allerdings nicht, wenn wir Populisten mit ihren vermeintlich einfachen Antworten das Ruder überlassen. Sondern nur dann, wenn wir uns wieder bewusst machen: Das gemeinsame Ringen um die beste Lösung für die Zukunft ist nicht immer einfach, aber unerlässlich. Die EU bietet hierfür eine einzigartige Plattform. Gerade für die Städte ist eine handlungsfähige, von einer gemeinsamen Grundidee getragene Europäische Union von besonderer Bedeutung. Entscheidungen auf EU-Ebene haben direkte Auswirkungen auf unsere politische Arbeit vor Ort und auf unsere Stadtgesellschaften. Von der Klimapolitik über die Digitalisierung bis hin zu Mobilität und Förderprogrammen für die lokale Infrastruktur – Europa gestaltet maßgeblich den Rahmen, den wir in den Städten ausgestalten.