Sprach- und Allgemeinbildung durch Integrationskurse
Zentrale Koordinierungsstelle für Sprachkurse
Als Erstanlauf- und Prüfstelle koordiniert die Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) finanzierten Integrationskurse in der Stadt Göttingen. Die Koordinierungsstelle übernimmt für die vom BAMF anerkannten Kursträger im Rahmen eines Kooperationsmodells als zentraler Anlaufpunkt die Aufnahme und Erstberatung für Integrationskursteilnehmer/innen und die Durchführung der Einstufungstests.
Auch für die vom Land Niedersachsen im Rahmen des Programms "Förderung von Maßnahmen zum Spracherwerb (Deutsch) von Geflüchteten" finanzierten kommunalen Sprachkurse, den so genannten MWK-Kursen, erfolgt die Administration und Koordination an zentraler Stelle durch die Beschäftigungsförderung Göttingen (kAöR). Diese Sprachkurse stehen allen Geflüchteten ohne Zugangsvoraussetzungen und unabhängig vom aktuellen rechtlichen Status und Sprachniveau offen.
Maßnahmen zum Spracherwerb, Voraussetzungen und Defizite
"Gemeinsam stark werden": Ein Angebot für Frauen mit Migrations- und Fluchterfahrung
Das Frauenprojekt "Gemeinsam stark werden" richtet sich sowohl an schon länger in Deutschland lebende Frauen als auch an neu eingereiste, ausländische Frauen, die bislang mit der bundesweiten Integrationsförderung nur eingeschränkt zu erreichen sind.
Mit dem niedrigschwelligen Angebot sollen insbesondere bildungsungewohnte Frauen und Frauen mit Kindern unter drei Jahren erreicht werden. Zweimal pro Woche treffen sich die Teilnehmerinnen des Projektes, um sich auszutauschen und um Deutsch zu lernen.
Deutschkenntnisse sind für die Frauen der Schlüssel zur Kommunikation in Deutschland und werden auch für eine berufliche Tätigkeit benötigt. So wird innerhalb des Projektes großen Wert daraufgelegt, die Frauen an Deutsch als Zweitsprache heranzuführen und ihr Interesse am Erwerb dieser Sprache zu wecken. Durch die vorrangig auf Deutsch stattfindende Behandlung unterschiedlicher lebensweltorientierter und alltagstauglicher Themen sollen die Frauen mit der deutschen Sprache vertrauter gemacht werden. Die Frauen sollen dabei mögliche bestehende Hemmschwellen beim Spracherwerb abbauen.
Das Projekt greift die Kompetenzen und Ressourcen von Frauen auf, macht sie sichtbar und entwickelt sie weiter. Es unterstützt Frauen und Mütter mit Migrationshintergrund dabei, ihre Stärken wahrzunehmen und auszubauen. Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit der Frauen sollen gestärkt werden.
Zwei Personen mit Migrationshintergrund moderieren und begleiten die Treffen der Frauen. Dank des Vertrauensverhältnisses, das innerhalb der Gruppe besteht, dient das Projekt als ideales Transportmittel für gesellschaftspolitische Themen: besonders für die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft und die Gleichberechtigung von Mann und Frau als Grundprinzip unserer Gesellschaft.
Themen der Treffen
- Biografiearbeit unter Berücksichtigung von Kulturmustern und Kulturerleben
- Bildung und Förderung der Kinder
- Gesundheit
- Alltagsbewältigung / Kultur und Gesellschaft
- Berufliche Orientierung
Kinderbetreuung gehört zum Angebot
In der jahrelangen Migrations-und Flüchtlingsarbeit hat sich gezeigt, dass Frauen einen besseren Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe finden, wenn sie ihre Kinder zu den Projekten mitbringen dürfen. Dies gibt ihnen ein Gefühl von Vertrautheit und festigt ihre Bindung zum Kleinkind. Um dies gewährleisten zu können, wird die Kinderbetreuung in das Projekt integriert. So haben sowohl die Frauen und Mütter die Möglichkeit, das Angebot wahrzunehmen und ihre Kinder versorgt zu sehen. Hierfür wird für die Kleinkinder eine altersgerechte Spielecke installiert. Die Kinder werden sowohl von den Müttern selbst als auch von den Moderatorinnen des Projektes betreut.
Städtische Sprachkurse für Flüchtlinge unabhängig vom Aufenthaltsstatus
Die Stadt bietet eine städtische Sprachförderung für Flüchtlinge an, die keinen Zugang zu BAMF-geförderten Deutschkursen haben.
Bislang haben vom Gesetz her nur Asylbewerberinnen und -bewerber aus Ländern mit hoher Anerkennungswahrscheinlichkeit (aktuell fünf Staaten) das Recht auf einen vom Bund geförderten Sprachkurs. Alle anderen Flüchtlinge haben das Nachsehen. Diese Menschen sind auch nach langem Aufenthalt in Deutschland auf Dolmetscherinnen und Dolmetscher angewiesen und verpassen somit ihre Chance auf Integration.
Die Stadt Erlangen will hier Abhilfe schaffen: Der Stadtrat hat bereits im Jahr 2015 beschlossen, dass alle erwachsenen Flüchtlinge in Erlangen einen Sprachkurs bekommen sollen – unabhängig vom Aufenthaltsstatus. Seit 2016 organisiert die Stadt in Eigenregie Sprachkurse mit unterschiedlichen Sprachniveaustufen, die sich vor allem an Menschen mit Fluchthintergrund richten, die keinen An-spruch auf einen Integrationskurs des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge haben.
Die städtischen Kurse werden vom Beruflichen Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft (bfz), dem Deutschen Erwachsenenbildungswerk (DEB), dem Deutsch-französischen Institut (dFi) und dem Institut für Fremdsprachen und Auslandskunde bei der FAU Erlangen-Nürnberg (IFA) durchgeführt. Das Sozialamt der Stadt Erlangen übernimmt zudem die Gebühren für ein Abschlusszertifikat (B1) der Teilnehmer.
Bücherkisten für Geflüchtete von der Stadtbibliothek
Die Stadtbibliothek Göttingen bietet Bücherkisten an, die Geflüchteten und deren Helfer/innen zur Verfügung gestellt werden. Die Bücherkisten sind nach verschiedenen Themen- und Altersgruppen geordnet (Familienkisten, Sprachlernkisten, Junge-Erwachsene-Kisten und Willkommenskisten) und enthalten jeweils zwischen 40-50 unterschiedliche Medien, wie zum Beispiel Sprachlernspiele, zweisprachige Bilderbücher, Bildkarten oder "Deutsch als Fremdsprache"-Bücher.
Die Bücherkisten können von Einrichtungen wie zum Beispiel Kindergärten, Schulen oder Flüchtlingsunterkünfte für einen längeren Zeitraum ausgeliehen werden, um die Medien vor Ort einzusetzen. Die Stadtbibliothek bietet dafür einen kostenlosen Lieferservice. Zudem gibt es in der Zentralbibliothek einen Bestand mit Literatur zur Sprach- und Leseförderung für geflüchtete Kinder und deren Familien, der beständig erhöht wird. Geflüchtete können unter bestimmten Voraussetzungen einen kostenlosen Bibliotheksausweis bekommen.
Förderangebote zur praktischen Sprachanwendung
Geflüchtete, die selbst oder in ihrer Familie noch keine Gelegenheit haben, Deutsch zu sprechen, können eine Reihe von niederschwelligen, kostenlosen und regelmäßig stattfindenden Förderangeboten nutzen, um ihre in Sprach- oder Integrationskursen erworbenen Deutschkenntnisse zu üben und zu erweitern.
Die Angebote zur praktischen Sprachanwendung, die in einem geschützten Rahmen stattfinden, sind dabei über verschiedene Einrichtungen und Stadtteile verteilt:
- An sieben Terminen wöchentlich bietet das Büro für Integration der Stadt Göttingen in Kooperation mit der Stadtbibliothek die "Deutschstunde" an. Dabei werden kleine Gesprächskreise jeweils in der Regel von zwei Ehrenamtlichen moderiert, die zusammen mit den Teilnehmenden zu Beginn der jeweiligen "Deutschstunde" das Thema festlegen.
- Das Caritas-Centrum St. Godehard bietet einmal wöchentlich "Deutsch im Alltag" an, bei dem sich ein Team von Ehrenamtlichen um die Teilnehmenden kümmert.
- In der Kirchengemeinde St. Petri Weende findet "Wir sprechen Deutsch" statt, bei dem Geflüchtete mit unterschiedlichen Sprachniveaus durch Ehrenamtliche individuell gefördert werden.
- Das Nachbarschaftszentrum Grone bietet einmal wöchentlich den "Deutschtreff" an, bei dem Alltagsthemen besprochen oder Spiele gespielt werden, um die Sprachkenntnisse der Teilnehmenden zu verfestigen.
Im Stadtteilbüro Leineberg trifft sich einmal wöchentlich die Gruppe "Sprich Deutsch!", bei der zusätzlich Ehrenamtliche die Teilnehmenden bei der Sprachanwendung unterstützen.
Im Weststadtzentrum lernen zweimal wöchentlich Frauen bei "Wir sprechen Deutsch", die deutsche Sprache im Alltag praktisch anzuwenden.
Arbeitskreis "Sprachförderung": Regelmäßiger Austausch maßgeblicher Akteure
Ein breites Spektrum von Behörden- und Institutionsvertretern/innen trifft sich zwei- bis dreimal jährlich, um sich gegenseitig über Neuerungen im Sprachförderbereich für Erwachsene zu informieren. Bedarfe werden identifiziert und festgestellte Schwierigkeiten bei Abläufen werden bestenfalls behoben.
Die maßgeblichen Akteure der Sprachförderthematik für Erwachsene kommen in Koblenz auf Einladung der Integrationsbeauftragten regelmäßig zum Austausch und zur Information zusammen. Probleme können so aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und Absprachen zur Verbesserung getroffen werden.
Ständige Teilnehmer sind Vertreter von:
- Stadtverwaltung (Sachgebiet Integration, Ausländerbehörde, Bildungskoordination)
- Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Regionalkoordinatoren für Integrationskurse und Berufssprachkurse)
- Sprachkursträger
- Wohlfahrtsverbände und Familienbildungsstätte
- Jobcenter
- Agentur für Arbeit
Weitere Informationen: Beate Oster, Integrationsbeauftragte Stadtverwaltung Koblenz, E-Mail: integration@stadt.koblenz.de
"Mama lernt Deutsch": Sprachlernangebot für geflüchtete Frauen mit Kinderbetreuung
Der niedrigschwellige Sprachkurs richtet sich insbesondere an geflüchtete Frauen, Schwangere und Mütter mit Kindern unter drei Jahren. Diese Zielgruppe fällt bisher häufig aus einer Sprachförderung heraus, da sie vom Jobcenter nicht verpflichtet werden können, einen Integrationskurs zu besuchen.
Ziel des Angebotes ist es, die Frauen an intensivere Sprach- beziehungsweise Integrationskurse heranzuführen. Das Sprachlernangebot findet vor Ort, in allen Stadtteilen, in den Familienzentren und in den Einrichtungen der "Frühe Hilfen" der Hansestadt Lübeck statt, so dass die Teilnehmerinnen kurze Wege vorfinden.
Der Sprachkurs hat mit wenigen Einheiten in der Woche ein Format, an dem die Frauen auch neben ihrer Rolle als Mutter in der Familie gut teilnehmen können. Das Lernniveau ist ebenfalls mit A1 bis B1 entsprechend niedrig an den Lebensbedingungen der Teilnehmerinnen ausgerichtet.
Der Kurs wird in einem Tandem, in dem die Sprachlehrkraft gemeinsam mit der Kinderbetreuung den Unterricht gestaltet, durchgeführt. Neben dem Spracherwerb haben die Kurse auch einen hohen psychosozialen, emanzipatorischen Anteil. Interkultureller Transfer wird gefördert und das Vertrauen der Frauen in die neue Gesellschaft gestärkt.
Spracherwerb und Elementarbildung in der Kindertagesstätte und Kindertagespflege
Teilnahme am Bundesprogramm "Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung"
Das Jugendamt der Landeshauptstadt Magdeburg beteiligt sich am Bundesprogramm "Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Ziel ist es Familien auf die institutionelle Kindertagesbetreuung vorzubereiten und unterstützend zu begleiten.
Als Zielgruppe für Magdeburg haben sich Familien mit Kindern von 0 bis 6 Jahren herauskristallisiert, die einen Migrations- und/oder Fluchthintergrund haben und noch nicht von einer Form der Kinderbetreuung profitieren. Bei dieser Personengruppe ist der Unterstützungsbedarf zur Überwindung sprachlicher und bürokratischer Hürden besonders hoch.
Zur Umsetzung des Programms kooperiert die Landeshauptstadt Magdeburg mit drei Kindertageseinrichtungen in freier Trägerschaft. Diese setzen additiv zum bestehenden Regelangebot niedrigschwellige und frühpädagogische Angebote für Eltern und Kinder um.
Insbesondere sind die regelmäßigen Eltern-Kind-Treffen zu nennen, die an den drei Standorten wöchentlich für Familien offen zur Verfügung stehen. Dort können Kinder erste Erfahrungen mit der Betreuungsform Kindertageseinrichtung machen und zum Beispiel an Lern- und Kreativangeboten teilhaben. Währenddessen nutzen Eltern die Beratung durch die Fachkräfte. Somit wird das gesamte Familiensystem optimal unterstützt.
Weitere Informationen zum Bundesprogramm "Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung"
Familiencoach: Präventives Jugendhilfeangebot für Familien in den Gemeinschaftsunterkünften
Die Familiencoaches kümmern sich in den Flüchtlingsunterkünften um Familien mit Kindern unter sieben Jahren. Die Coaches sollen den Familien bei der Eingewöhnung und Integration helfen.
Die Familiencoaches haben die Aufgabe, selbst Familien zu beraten, zu unterstützen und zu begleiten, wie zum Beispiel bei Fragen zur Erziehung, Förderbedarf der Kinder, der Anmeldung in einer Kita oder der Gestaltung des Übergangs von der Kita in die Grundschule. Die Coaches können die Hilfesuchenden auch an bestehende Beratungs- und Unterstützungsangebote vermitteln.
Zudem informieren die Coaches Eltern und werdende Mütter über die Möglichkeiten und Notwendigkeiten der frühkindlichen Förderung in den Kindertagesstätten, Beratungsstellen oder sonstige Hilfsangebote und unterstützen die Familien bei der Inanspruchnahme von geeigneten Maßnahmen. Zur Bewältigung traumatisierender Erlebnisse im Zusammenhang mit der Flucht steht den Eltern und den Kindern innerhalb des Projektes eine psychologische Fachkraft zur Verfügung.
Das Coaching-Projekt ist ein Angebot der Fachstelle „Frühe Hilfen - Kindesschutz - Familienbildung". Die Vernetzung mit der lokalen sozialen Infrastruktur und dem Amt für Jugend und Familie bildet einen zentralen Baustein des Projektes.
Allgemeine schulische Bildung
"Konstanz macht Schule": Hilfe bei Orientierung im Bildungssystem für zugewanderte Eltern
Nach Deutschland zugewanderte Eltern sind mit dem hiesigen Bildungssystem in der Regel nicht vertraut. Sie haben viele Fragen, wie sie ihre Kinder bestmöglich unterstützen können. Mit drei unterschiedlichen Angeboten unterstützt die Stadt zugewanderte Eltern bei der Auswahl von Schul- und Bildungseinrichtungen.
1. Damit Schule schnell zum Alltag wird: Schul- und Bildungsberatung
Die Einrichtung bietet umfassende Informationen und vertrauensvolle und kostenlose Beratung (am Telefon, per E-Mail oder in einem persönlichen Gespräch) für zugewanderte Menschen an – wenn möglich auch in der jeweiligen Muttersprache.
Beratungsangebote gibt es dabei in den Themenbereichen:
- Schularten und Schulabschlüsse in Deutschland
- Beteiligungsmöglichkeiten für Eltern am Schulleben
- Möglichkeiten der Sprachförderung
- Nachmittags – und Hausaufgabenbetreuung
- Freizeitangebote
- Ausbildung, berufliche Schulen und Berufseinstieg
2. Elternarbeit nach Maß – das Elternmentorenprogamm
Zudem engagieren sich zahlreiche Eltern und Einzelpersonen an verschiedenen Schulen ehrenamtlich als Elternmentorinnen und Elternmentoren. Die mehrsprachigen Elternmentoren kennen sich sowohl im hiesigen als auch im Bildungssystem der Heimatregion von zugewanderten Eltern gut aus. Sie treten somit als Brückenbauer in der Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule auf. Sie vermitteln und unterstützen zugewanderte Familie bei Fragen und Anliegen rund um die Themen Erziehung, Bildung und Schule. Zudem führen sie zielgruppenorientierte Veranstaltungen in Schulen und anderen Institutionen durch. Die derzeit angebotenen Sprachen reichen von Arabisch, Bosnisch, Serbisch, über Englisch bis Tigrinja.
3. Informationsmappe "Konstanz macht Schule!"
Die Mappe enthält in verschiedenen Sprachen Informationen über die Schulen und alles, was damit verbunden ist. Dies sind beispielsweise Übersichten über die Schullandschaft, Schulregeln sowie Informationen zu Beratungsstellen und Unterstützungsmaßnahmen. Um die Sprachbarrieren zu überwinden, sind die Informationen mit vielen Illustrationen ausgestattet und in Arabisch, Englisch, Französisch und Persisch sowie in Italienisch, Russisch und Türkisch übersetzt. Die Informationsmappe kann jederzeit mit weiteren Inhalten erweitert und aktualisiert werden und soll in den nächsten Monaten auch für weitere Städte und Gemeinden im Landkreis Konstanz erstellt werden.
Weiterführende Informationen:
www.bildungsberatung-konstanz.de
www.konstanz-fuer-fluechtlinge.de
Berufliche Bildung und Hochschulbildung
Projekt FAiR "Flüchtlinge und Asylsuchende integriert in die Region"
Asylsuchende werden im Rahmen einer geplanten neunmonatigen Projektzugehörigkeit in Form von Case-Management individuell beraten und begleitet und bei Bedarf in beteiligte Institutionen und Betriebe zur Sprachförderung sowie berufliche Orientierung und Qualifizierung vermittelt.
FAiR ist ein Projekt des Caritasverbandes Koblenz e.V., dass durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert wird. Während einer Laufzeit von vier Jahren unterstützt das Projekt Flüchtlinge bei der beruflichen Orientierung sowie Qualifizierung und Vermittlung in Schule, Studium, Ausbildung und Arbeit.
Um dies bestmöglich umsetzen zu können wurde ein Projektverbund gegründet, der zurzeit aus dem Caritasverband Koblenz e. V. und seiner Tochtergesellschaft CarMen gGmbH, der Bénédict-Akademie Koblenz, der Stadt Koblenz, dem Landkreis Mayen-Koblenz, der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen und dem Jobcenter des Landkreises Mayen-Koblenz besteht. Des Weiteren kooperiert das Projekt mit der HwK, IHK, dem Jobcenter Koblenz, diversen Arbeitgebern, der Carl-Benz-Schule, dem Beirat für Migration und Integration der Stadt Koblenz.
Ergänzt wird das Projekt um die Förderung von Maßnahmen für Betriebe, öffentliche Institutionen und sonstige Einrichtungen, um den Zugang von Flüchtlingen zu Arbeit und Ausbildung strukturell zu verbessern. Hierzu werden Beratungen, Seminare und Tagungen oder Workshops durchgeführt.
Weitere Informationen:
Caritasverband Koblenz e.V. • Projekt "FAiR" • Gregor Hülpüsch
Telefon: 0261 13906-520 • E-Mail: huelpuesch@caritas-koblenz.de
Internet: www.fair-caritas-koblenz.de
Südwestmetall und Handwerkskammer Ulm qualifizieren junge Flüchtlinge für Metallberufe
An der Bildungsakademie der Handwerkskammer Ulm werden seit dem Frühjahr junge Flüchtlinge an Metallberufe herangeführt.
Die erste Phase, in der Grundlagen zur beruflichen Theorie, Sprache und praktische Anwendungen gelegt werden, ist bald beendet. Nun gehen die Vorbereitung der Ulmer Projektpartner in die zweite Phase: Agentur für Arbeit, Südwestmetall Bezirksgruppe Ulm und die Handwerkskammer Ulm brachten Teilnehmer und aufnehmende Betriebe für die anstehende Praxiserprobungsphase zusammen. Industrie- und Handwerksbetriebe sollen gleichermaßen profitieren. Als Initiator und Qualifizierungsbetrieb ist von Anfang an die Wieland-Werke AG aus Ulm und, kurz danach, auch die Heidelberg Manufacturing Deutschland GmbH aus Amstetten dabei, sowie die Magirus GmbH.
"Es ist gut, wenn die regionale Wirtschaft ihr Engagement für Flüchtlinge bündelt", betont Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm. Gerade im Hinblick auf das kommende Ausbildungsjahr müssten bereits jetzt die wesentlichen Weichen für eine Qualifizierung geflüchteter Menschen stattfinden. Mehlich: "Wir rechnen für den September mit einer dreistelligen Anzahl von ausbildungswilligen Personen, die der regionalen Wirtschaft potentiell zur Verfügung stehen und sprachlich und kulturell auch ausreichend vorbereitet sind."
Gemeinsames Ziel der Projektträger ist es, diese Menschen so gut wie möglich im Voraus zu qualifizieren. Götz Maier, Geschäftsführer der Ulmer Bezirksgruppe von Südwestmetall: "Wir brauchen einerseits qualifizierte Fachkräfte, um die Leistungsfähigkeit unserer Region sichern zu können, andererseits bringen die meisten Flüchtlinge nicht die hier benötigte Qualifikation mit. Dieses gemeinsame Projekt ist ein wesentlicher Baustein Teilqualifikationen zu vermitteln, der Schule machen kann."
Aus vielen Einzelgesprächen mit interessierten Flüchtlingen gewannen die Arbeitsagentur und die Jobcenter die Kursteilnehmer. "Die Kombination aus Sprache und modularer Qualifizierung schafft für die Teilnehmer eine gute Grundlage für die Arbeitsmarktintegration. Wir freuen uns über diese gemeinsame Initiative der Partner in der Region", so Nicole Engelsking, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Ulm.
Die Maßnahme zu dieser gemeinsamen Qualifizierung im Bereich Metall wurde bereits im April begonnen. Ausbilder der Wieland-Werke, der Heidelberg Manufacturing und der Handwerkskammer Ulm wählten die 20 Teilnehmer aus, die über die Sprachkurse der Agentur für Arbeit ein ausreichendes Sprachniveau erlangt haben. An der Bildungsakademie der Handwerkskammer Ulm fanden im Anschluss entsprechende Theorieeinheiten im Gewerk Metall statt. Nachdem auch wesentliche Praxisinhalte in den dortigen Werkstätten vermittelt wurden, steht aktuell die Fachsprache dieser Berufe im Mittelpunkt der Schulungsmaßnahme. Zum August starten dann die Praktika in den Betrieben. Durchgeführt wird das Projekt von BBQ gGmbH, gefördert von der Arbeitsagentur Ulm und den Jobcentern.