Corona

Die Pandemie hat die Städte verändert. Die Hochphase der Virus-Ausbreitung ist vorbei. Doch die Folgen bleiben. Die Städte spüren das zum Beispiel bei ihrer kommunalen Haushaltslage.

Wichtig bleibt ein starker öffentlicher Gesundheitsdienst, um bei einem erneuten Auftreten einer pandemischen Lage schnell und konsequent handeln zu können.
Hände am Desinfektionsmittel-Spender

Die Corona-Pandemie hat die Städte verändert

Lockdowns und Homeoffice, geschlossene Schulen, Kitas und Geschäfte, leere Busse und Bahnen – die Corona-Pandemie hat Deutschland verändert und die Menschen belastet. In dieser Zeit waren die Städte als starke Krisenmanager gefordert. Mit großem Einsatz haben städtische Stellen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daran mitgewirkt, die Virus-Ausbreitung zu stoppen. Die städtischen Betriebe haben ihre Services weitergeführt. Müllabfuhr, Ver- und Entsorgung, Bürgerdienste – all das hat sich unter den schwierigen Corona-Bedingungen als krisenfest bewährt. Auf die kommunale Daseinsvorsorge ist Verlass.

Auch wenn sich die Situation entspannt hat – die Pandemie hat Spuren hinterlassen: Die kommunalen Haushalte sind bis heute von den Corona-Folgen gezeichnet. Und Corona hat den Wandel der Innenstädte beschleunigt.

Corona-Folgen für die Städte

  • Kommunalfinanzen

    Die Auswirkungen der Corona-Folgen auf die städtischen Haushalte waren massiv. Allein die Ausfälle bei der Gewerbesteuer, der wichtigsten kommunalen Steuer, beliefen sich für das Jahr 2020 auf mehr als 9 Milliarden Euro. In dieser Situation stärkten die Corona-Hilfen von Bund und Ländern die Handlungsfähigkeit der Kommunen. In der Pandemie mussten viele Städte ihre finanziellen Reserven aufbrauchen. Das droht, viele wichtige Investitionen für die Zukunft zu hemmen. Deswegen fordern die Städte von Bund und Ländern eine dauerhafte und auskömmliche Finanzierung kommunaler Aufgaben. Außerdem brauchen die Städte mehr Investitionskraft, etwa um bei Klimaschutz, Klimaanpassung, Verkehrswende und Energiewende entscheidend voranzukommen.
  • Innenstädte 

    Wo sich früher in Fußgängerzonen und Stadtzentren Geschäft an Geschäft reihten, breiten sich Leerstände aus. Selbst große Kaufhäuser schließen. Diesen Trend gab es bereits vor Corona – aber die Pandemie hat die Entwicklung beschleunigt. Viele Menschen kaufen von zu Hause aus ein, Online-Shopping boomt. Der Einzelhandel in den Innenstädten leidet darunter. Es braucht neue Konzepte für Stadt- und Stadtteilzentren. Zum klassischen Einkaufserlebnis im Stadtzentrum müssen auch wieder verstärkt das Wohnen und Arbeiten hinzukommen. Außerdem sind neue Angebote wie Pop-Up-Stores, Co-Working-Spaces, Hochschulen und Bibliotheken notwendig, die die zentralen Lagen beleben.
  • Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

    Vor der Corona-Krise nutzten Jahr für Jahr mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr. Diese Erfolgsspur wieder zu erreichen, ist das Ziel. Denn ein starker ÖPNV ist auch die wesentliche Voraussetzung für eine Verkehrswende, die klimafreundliche Mobilität bringt und die Lebensqualität in den Städten erhöht.
  • Öffentlicher Gesundheitsdienst

    Die Corona-Krise hat gezeigt, dass wir einen modernen öffentlichen Gesundheitsdienst benötigen. Nur so lassen sich in epidemischen Lagen Infektionseindämmung, Kontaktnachverfolgung, Beratung und Information von Bürgerinnen und Bürgern sichern.