Positionspapier
20.01.2025

Erfolgsfaktoren für ein digitales Gesundheitsamt

Die Digitalisierung des öffentlichen Gesundheitsdienstes ist unverzichtbar. In einem Positionspapier stellen der Deutsche Städtetag und der Deutsche Landkreistag konkrete Forderungen auf.

Der Schutz der Bevölkerung vor gesundheitlichen Gefahren wird in Zukunft zunehmend an Bedeutung gewinnen. Nicht nur Pandemien, sondern auch die Klimaanpassung in den Kommunen fordern den öffentlichen Gesundheitsdienst auf kommunaler Ebene immer stärker. Es besteht zudem das Risiko, dass Gesundheitsämter immer wieder den Ausfall der gesundheitlichen Regelversorgung kompensieren müssen, wozu sie allerdings weder berufen noch in der Lage sind. Gleichzeitig stehen die Gesundheitsämter vor der Herausforderung eines zunehmenden Fachkräftemangels.

Die Gesundheitsämter haben die COVID-19-Pandemie mit hoher Expertise und großem Engagement gut bewältigt. Allerdings rückte dringend notwendige Verbesserung der technischen und personellen Ausstattung der Gesundheitsämter ins Rampenlicht. Neben einer mittlerweile verstärkten personellen Ausstattung stehen weiterhin die fehlende End-to-End-Digitalisierung von Prozessen sowie die Melde- und Kommunikationswege zwischen den verschiedenen staatlichen Ebenen und weiteren Akteuren des Gesundheitswesens im Fokus.

Der Politik und der Öffentlichkeit ist bewusst, dass es einer nachhaltigen Stärkung und Modernisierung des öffentlichen Gesundheitsdiensts (ÖGD) insgesamt bedarf. Dies gilt vor allem, aber nicht nur für Krisenlagen. Daher haben Bund und Länder im September 2020 den "Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst" beschlossen, mit dem Ziel den ÖGD in Deutschland personell, technisch und strukturell zu stärken und insgesamt attraktiver zu machen. Ein zentraler Baustein dabei ist die Digitalisierung des ÖGD, für die bis zum Ende des Jahres 2026 insgesamt 800 Millionen Euro bereitgestellt werden. Ziel ist, einen modernen, digital vernetzten ÖGD zu etablieren, wobei das "Digitale Gesundheitsamt 2025" als Leitbild dient. Umfasst werden hierbei der Ausbau digitaler Infrastrukturen, die Vernetzung des ÖGD auf allen Ebenen, die digitale medienbruchfreie Kommunikation mit dem Bürger und allen relevanten Akteuren im Gesundheitswesen, die Schaffung interoperabler Systeme und die Entwicklung gemeinsamer Standards.

Die deutschen Städte und Landkreise als Träger der Gesundheitsämter halten die weitere Digitalisierung im Gesundheitswesen und vor allem der Gesundheitsämter für unverzichtbar, um die Herausforderungen der Zukunft bewältigen zu können. Die begonnene digitale Transformation der Gesundheitsämter ist daher über das Jahr 2026 hinaus nachhaltig zu sichern und perspektivisch weiterzuentwickeln.