Städtetag aktuell 4|2024
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser!
der Anschlag auf das Solinger Stadtfest Ende August hat uns erschüttert. Trauer, Wut, Entsetzen waren und sind prägend im ganzen Land und vor allem vor Ort. Solingen wird wieder Feste feiern, der Weg dorthin aber wird Kraft kosten. Der Anschlag hat zugleich eine neue Dynamik in die politische Debatte gebracht – auch bei uns in den Städten. Es ist gut, wenn allerorten und auf allen politischen Ebenen nach gemeinsamen Lösungen gesucht wird. Mit Klarheit in der Analyse, aber gerne auch mit einer guten Prise Nachdenklichkeit. Wir haben vor den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen nämlich auch erlebt, dass Debatten vermischt werden, die eigentlich getrennt sein sollten. Migration, Zuwanderung, Asyl und Geflüchtete: Nicht selten werden diese Begriffe inzwischen synonym verwendet. Das erschwert die Debatte und die politische Kommunikation. Es geht um unterschiedliche Herausforderungen, für die es unterschiedliche politische Ansätze braucht. Die Städte wissen das. Ihre Kraft ist der Pragmatismus. Sie wissen sehr genau, was vor Ort gebraucht wird, was geht und was nicht geht.