Chancen kommunaler Krankenhäuser
Rund 100 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesundheitswesen haben sich am Montag über Krankenhäuser in der Krise ausgetauscht: Die kommunalen Krankenhäuser haben mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen und erhalten oft hohe Zuschüsse von den Kommunen. Aber auch der Fachkräftemangel setzt den Kliniken zu. "Chancen kommunaler Krankenhäuser – Zukunftsperspektiven in Zeiten der Krise" war der Titel einer Veranstaltung im Saal der CDU-/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag in Berlin, mitorganisiert vom Deutschen Städtetag.
Mike Schubert, Präsidiumsmitglied des Deutschen Städtetages und Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam, eröffnete die Veranstaltung. Er berichtete von seinen Erfahrungen mit dem kommunalen Krankenhaus in Potsdam. Dort hätten sich über die Jahre Investitionsbedarfe angehäuft. Die Klinik versorge nicht nur die Bevölkerung in der Landeshauptstadt, sondern auch in der Region. Die finanziellen Rahmenbedingungen von Bund und Ländern tragen dem aber nicht Rechnung. Deshalb müsse sich die Struktur der Krankenhausfinanzierung ändern. "Am Ende geht es darum, das Grundbedürfnis unserer Bürgerinnen und Bürger nach medizinischer Versorgung sicherzustellen." Die Kommunen dürfen am Ende nicht die Ausfallbürgen für die strukturelle Unterfinanzierung von Krankenhäusern im Gesundheitssystem sein.
Zu Gast war zudem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. In seinem Vortrag stellte er die Krankenhausreform vor und diskutierte mit den Teilnehmenden. "Die ökonomischen Zwänge in der Klinikversorgung sind zu stark geworden", so Lauterbach. Die Krankenhausreform solle das ändern und am 1. Januar 2025 in Kraft treten.
Der Deutsche Städtetag hat die Veranstaltung gemeinsam organisiert mit der Allianz Kommunaler Großkrankenhäuser e.V. (AKG), der Dienstleistungs- und Einkaufsgemeinschaft Kommunaler Krankenhäuser (EKK plus GmbH), dem Management- und Beratungsunternehmen consus.health sowie der HC&S AG.