Osnabrück, Bremen, Halle
16.09.2020

Stadtwerke-Projekte ausgezeichnet

Unter den Gewinnern des STADTWERKE AWARD 2020 sind drei Mitgliedsstädte des Deutschen Städtetages.

Die Stadtwerke Osnabrück AG, die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG und die swb Erzeugung AG & Co. KG aus Bremen sind mit dem STADTWERKE AWARD 2020 ausgezeichnet worden. Ein Sonderpreis ging an die Stadtwerke Halle (Saale) für ihr vorbildliches Mitarbeitergewinnungsprogramm.  Alle Gewinner-Projekte zeichnen sich durch ihren Vorbild- und Innovationcharakter sowie durch ihre Nachhaltigkeit aus. Die Auszeichnung wird einmal jährlich von der Stadtwerke-Kooperation Trianel, dem Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) und der Zeitung für Kommunale Wirtschaft (ZfK) vergeben.

"Die Gewinner des STADTWERKE AWARD 2020 beweisen erneut den Willen und die Innovationsfreude von Stadtwerken bei der Umsetzung der Energie- und Verkehrswende. Sie setzen bei der Umsetzung auf einen intelligenten ÖPNV, ganzheitliche Energieeffizienzmaßnahmen und innovative Erzeugungsansätze. Aus ihrem Verständnis für eine moderne Daseinsvorsorge unterstreichen Stadtwerke ihre soziale Verantwortung und stellen sich nachhaltig auf“, stellt Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel GmbH und Initiator des STADTWERKE AWARD in seiner Laudatio fest. "Alle 40 Bewerbungen zum STADTWERKE AWARD 2020 verdeutlichen, dass die Megatrends Digitalisierung, Mobilität und Sektorenkopplung schon Teil einer neuen Stadtwerke-Realität geworden sind", so Sven Becker weiter. "Alle Projekte haben Vorbildcharakter. Sie dokumentieren, wie stark sich die Stadtwerkelandschaft dynamisch und innovativ verändert. Und die Projekte belegen, wie die Stadtwerke im Veränderungsprozess weiterhin hohes Verantwortungsgefühl zeigen für Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit", so VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing.

Stadtwerke Osnabrück AG gewinnen den ersten Preis

Mit dem deutschlandweit einmaligen digitalen ÖPNV-Konzept für das Check-in-Be-out-System gewinnen die Stadtwerke Osnabrück AG den ersten Platz des STADTWERKE AWARD 2020. Das innovative ÖPNV-Projekt punktet mit einem digitalen Mobilitätsportal als Zugangsplattform für sämtliche Mobilitätsangebote. Kunden, die das Portal nutzen, können sich bei der Nutzung des ÖPNV via App einchecken und werden automatisch ausgecheckt. Die Fahrtinformationen des Kunden werden für die Laufzeit von einer Woche gesammelt. Im Anschluss erfolgt eine Bestpreisabrechnung auf Wochenbasis, in die sämtliche Ticketprodukte bis zum Wochenticket einbezogen sind. Der Kunde erwirbt so anstelle eines Tickets vor Fahrtantritt eine Fahrberechtigung, die erst im Nachgang in ein preisoptimales Ticket umgewandelt wird. Die Jury beeindruckte das Konzept der Stadtwerke Osnabrück durch seine Einfachheit und Fairness gegenüber den Kunden, die hohe digitale Reife und die Integration aller lokalen öffentlichen Mobilitätsangebote.

Innsbrucker Kommunalbetriebe AG sichern sich Platz zwei

Mit dem EU-Projekt SINFONIA zur Steigerung der Energieeffizienz haben sich die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG als erstes österreichisches Unternehmen im Wettbewerb um den STADTWERKE AWARD den zweiten Platz gesichert. Das Smart City-Projekt in der Hauptstadt von Tirol verbindet Sektorenkopplung, Digitalisierung und Energieeffizienz auf herausragende Weise. Der ganzheitliche Ansatz der Innsbrucker Kommunalbetriebe baut auf das nahtlose Ineinandergreifen von einzelnen Teilprojekten für die Sektorenkopplung auf. Das Projekt SINFONIA beinhaltet die Nutzung der in der Kläranlage entstehenden Energie, die Verbindung von Strom- und Wärmenetzen durch ein Hybridnetz und den Ersatz fossiler Energieträger durch erneuerbare Energieträger. Weitere Projektinhalte bilden die Nutzung von Abwärme zur Heizung eines Bürogebäudes sowie die Power-to-Heat-Anlage mit der der Überschussstrom aus dem Stromnetz in Wärme umgewandelt und zur Beheizung eines Hallenbads verwendet wird. "In Innsbruck wird heute schon deutlich, wie Sektorenkopplung funktioniert“, so das Jury-Urteil. Bereits im letzten Jahr waren in Innsbrucker Kommunalbetriebe für den STADTWERKE AWARD nominiert.

swb Erzeugung AG & Co. KG aus Bremen auf dem dritten Platz

Mit einer weiteren innovativen Form der Sektorenkopplung punktet die swb Erzeugung AG & Co. KG mit ihrem Projekt Hybridregel Kraftwerk und gewinnt den dritten Platz des STADTWERKE AWARD 2020. Im Rahmen des Bremer Projekts wurde ein 14,2 MWh Batteriespeicher gebaut und mit einer Power-to-Heat-Anlage kombiniert. Das Hybridregelkraftwerk koppelt über einen Batteriespeicher die beiden Sektoren Strom und Wärme und stellt so die Systemdienstleistung für den Strommarkt und die mögliche überschüssige Stromproduktion in Form von Wärme für die Fernwärmeversorgung bereit. Das Nachladen der Batterie für die positive Regelleistung erfolgt effizient über das vorhandene Heizkraftwerk Hastedt. "In Bremen geht man technisch neue Wege und verbindet in herausragender Weise die Sektoren Wärme und Strom", urteilt die Jury.

Sonderpreis für die Stadtwerke Halle (Saale)

Mit dem Konzept „Neu starten!“, das Mitarbeitergewinnung mit einem Beitrag zur Gesellschaft und der Übernahme von sozialer Verantwortung verbindet, gewinnt die Stadtwerke Halle GmbH den STADTWERKE AWARD Sonderpreis. "Neu starten!" verfolgt das Ziel, dauerhaft erwerbslose Hallenser/innen nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren und zugleich Stellen in der Stadtwerke Halle-Gruppe zu besetzen. Die Stadtwerke Halle leisten mit diesem Konzept einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die in Halle vorhandene Jugendarbeitslosigkeit. Schüler/innen erhalten im Rahmen von "Neu starten!“ einen realistischen Einblick in die Berufsanforderungen und können berufsrelevante Kompetenzen ausbauen. Darüber hilft "Neu starten!" jungen Menschen mit Vermittlungshemmnissen, einen Ausbildungsplatz oder eine Arbeitsstelle zu finden. "Die Stadtwerke Halle leisten mit ihrem Projekt einen wichtigen sozialen Beitrag für ihre Region und setzen ein aktives Zeichen gegen Arbeitslosigkeit und interpretieren Daseinsvorsorge so auch auf sehr soziale Weise. Gerade mit Blick auf gesamtwirtschaftlich herausfordernde Zeiten durch die aktuelle Pandemie zeigt man in Halle nicht nur Herz, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung", so die Jury.

Zum STADTWERKE AWARD

Der STADTWERKE AWARD wird 2020 zum elften Mal vergeben. Er zeichnet jährlich Vorzeigeprojekte aus der Stadtwerke-Landschaft aus und setzt ein Ausrufezeichen hinter das Engagement von Stadtwerken. Darunter fallen interne Prozessoptimierungen und technische Neuerungen ebenso wie neue Geschäftsmodelle und Kommunikations- oder Marketingstrategien - kurz: Ideen und Projekte, die Ihr Unternehmen weiterbringen und die Zukunft der Energiewelt von morgen gestalten. Wesentliche Kriterien des STADTWERKE AWARD sind Ganzheitlichkeit, Wirtschaftlichkeit, Innovationskraft sowie Nachhaltigkeit.

(Quelle: VKU-Akademie)