Deutscher Schulpreis 2020 für Otfried-Preußler-Schule
Der Deutsche Schulpreis ist der bekannteste und höchstdotierte Preis für gute Schulen in Deutschland. Die diesjährige Hauptpreisträgerschule, die Otfried-Preußler-Schule in Hannover, zeichnet sich durch ein beonders innovatives inklusives Grundverständnis aus.
Fünf weitere Preise in Höhe von je 25.000 Euro erhalten die Grundschule Schuttertal, die Gemeinschaftsschule Hardtschule Durmersheim, die Berufsbildenden Schulen BBS Einbeck, das Gymnasium Essen Nord-Ost und die Marie-Kahle-Gesamtschule in Bonn.
Erfolgreiches Lernen ohne Noten
An der barrierefreien Grundschule lernen rund 400 Räuber, Hexen, Gespenster und Wassermänner in vier Lernhäusern, die nach den Figuren aus Otfried Preußlers Büchern benannt sind. Der Schultag startet in jeder Klasse mit einem Morgenkreis am interaktiven Whiteboard, begleitet von Gebärden, die alle Kinder der Schule lernen. An vier Tagen in der Woche befassen sich die Kinder in Gruppen selbstständig mit ihren Aufgaben, die an den Lernrädern, den schulinternen Arbeitsplänen, orientiert sind.
An einem Tag der Woche wird jahrgangsübergreifend an einem Projekt gefeilt. "Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen lernen in allen Klassen gemeinsam mit den anderen. Und sie lernen engagiert und erfolgreich – dafür braucht man an der Otfried-Preußler-Schule keine Noten", sagt Professor Michael Schratz, Erziehungswissenschaftler von der Universität Innsbruck und Sprecher der Jury des Deutschen Schulpreises.
Auch die Erwachsenen sollen sich an der Schule wohlfühlen und bekommen Raum, sich selbst und die Schule weiterzuentwickeln. Die Wertschätzung der Schulleitung für die Arbeit des Kollegiums drückt sich in verschiedenen Innovationen aus: Dazu gehören Arbeitszeitkonten, multiprofessionelle Teamarbeit auf Augenhöhe, gut gestaltete Räume und Zukunftswerkstätten, deren Ergebnisse tatsächlich Realität werden. "Die Otfried-Preußler-Schule ist eine Schule in Bewegung, sie verbessert ihre Qualität kontinuierlich", lobt Schratz.
Der Deutsche Schulpreis
Die Robert Bosch Stiftung GmbH vergibt den Deutschen Schulpreis seit dem Jahr 2006 gemeinsam mit der Heidehof Stiftung. Kooperationspartner sind die ARD und die ZEIT Verlagsgruppe. Seit dem Start des Programms haben sich über 2.000 Schulen für den Preis beworben.
Bei der Entscheidung über die Preisträger bewertet die Jury sechs Qualitätsbereiche: "Leistung", "Umgang mit Vielfalt“, "Unterrichtsqualität“, "Verantwortung“, "Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner" und "Schule als lernende Institution". Diese Merkmale sind inzwischen als Kennzeichen für gute Schulqualität allgemein anerkannt.
Zum Porträt der Otfried-Preußler-Schule auf der Website des Deutschen Schulpreises