Deutscher Kita-Preis 2022
Kategorie "Kita des Jahres 2022"
Erstplatzierte Kita: Familienzentrum Olgakrippe in Heilbronn
Das Familienzentrum hat die Jury unter anderem mit ihrer besonderen Lern- und Veränderungsbereitschaft überzeugt. Die Pandemie wurde als Chance begriffen, Prozesse zu überdenken, Dinge zu verändern und neue Wege zu gehen. Das Team der Olgakrippe stellt die Partizipation von Kindern klar in den Mittelpunkt. Es ist dem Team wichtig, Kinder an der Gestaltung des Alltages zu beteiligen und sie zu ermutigen, sich in die Gemeinschaft einzubringen sowie Verantwortung zu tragen. An "Kindertagen" übernehmen die Kinder das Ruder und schlüpfen in die Rollen der pädagogischen Fachkräfte. Sie gehen ans Telefon und dürfen Entscheidungen nach außen vertreten. Das Familienzentrum zeichnet sich durch einen wertschätzenden, stärkebasierten Umgang mit allen Kindern, Pädagog:innen und Familien aus und nimmt deren Heterogenität als besonderen Gewinn wahr.
Zweitplatzierte Kitas:
AWO Kita Rötgen (Gießen)
Der Innenbereich, der Kita-Garten und der Bauwagen sind drei verschiedene Lernorte, die pädagogisch gekonnt miteinander verknüpft werden. Die Kinder können selbst entscheiden, wo sie die Woche verbringen wollen. Die Gießener Einrichtung legt Schwerpunkte auf Naturpädagogik und Digitalisierung. Besonders beeindruckt hat die Jury die kindorientierte Arbeit der AWO Kita Rödgen: Kinder werden hier als eigenständige und kompetente Menschen betrachtet, die durch impulsgebende und vielfältige Lernorte selbstbestimmt und vertieft ihren Interessen nachgehen können.
Kita "7 Raben" in Greifswald
Die Kita-Fachkräfte nutzen unterschiedliche ressourcen- und stärkenorientierte Beobachtungsverfahren, um die Entwicklung der Kinder in den Blick zu nehmen. Sie verstehen das Beobachten der Kinder als große Chance und Ausgangspunkt für die Gestaltung und Entwicklung ihrer Arbeit.
In der Greifswalder Kita wird Diversität in allen Aktivitäten gefördert. Die Kita schreibt sich auf die Fahne, aktiv Klischees entgegenzuwirken. Dabei lebt sie einen reflektierten und bewussten Umgang mit Geschlechterrollen und Stereotypen.
Ebenfalls zweitplatziert ist die Kita Wukaninchen in Biesenhtal und die FamileinkiTa Emmaus in Gillenfeld.
Kategorie "Lokales Bündnis für frühe Bildung
des Jahres 2022"
Erstplatzierte Kita
Erstplatzierte ist das Familienzentrum im Arnsberger Modell in Arnsberg.
Zweitplatzierte Kitas
Kulturkitas in Dortmund
Kreativität wird hier als Zukunftskompetenz gesehen, die Teilhabe und Chancengerechtigkeit ermöglicht. Das Bündnis bietet den Kindern auf kreative Art und Weise vielfältige Entfaltungs- und Ausdrucksmöglichkeiten. Von Theaterprojekten, die Kinder und auch Eltern beteiligen, über Leseangebote in verschiedenen Sprachen bis hin zu Museumsbesuchen mit Kindern als Kunstreporter:innen ist Vieles dabei.
Bündnis Hochfeld in Duisburg
Das aus der Zivilgesellschaft heraus entstandene Bündnis agiert in einem hoch belasteten Stadtteil. Die Akteur:innen arbeiten hier mit großer Motivation stärkenorientiert und mit Tatendrang zusammen. Eine lebensnahe und anpackende Bündnisarbeit sorgt für Teilhabe und Chancengerechtigkeit. Die Mitarbeitenden des Duisburger Bündnisses gehen dorthin, wo auch die Kinder sind – sei es direkt in die Wohnungen oder auf Spiel- und Marktplätze.
Netzwerk Startpunkt Leben in Konstanz
Dem Konstanzer Bündnis gelingt es, die Bedingungen in den verschiedenen Stadtteilen zu berücksichtigen. Die vorhandenen Ressourcen werden genutzt und niedrigschwellige Angebote für alle Familien entwickelt. So leistet das Bündnis einen wichtigen Beitrag zur Chancengerechtigkeit. Das Bündnis zeichnet sich durch eine klare Orientierung an den Lebenswelten der Familien aus. Mit dem Beratungsangebot „von Handtuch zu Handtuch“ am Konstanzer Stadtstrand beispielsweise, ist sind die Akteur:innen dort, wo die Familien sind.
Ebenfalls zweitplatziert ist die "Frühe Hilfen und Kita-Sozialarbeit" in Sangerhausen.