Schwerin
06.06.2023

Modellkommune für bessere IT-Absicherung

Neben fünf anderen Kommunen ist die Stadt Schwerin für ein Pilotprojekt für mehr kommunale Cyber-Sicherheit ausgewählt worden.
Person arbeitet am Laptop

Sechs Modellkommunen, darunter die Mitgliedstadt des Deutschen Städtetages Schwerin, sind für ein Pilotprojekt für bessere IT-Absicherung in Kommunen ausgewählt worden. Das Projekt "Weg in die Basis-Absicherung" (WiBA) ist eine gemeinsame Initiative des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und den kommunalen Spitzenverbänden Deutscher Städtetag, Deutscher Landkreistag und Deutscher Städte- und Gemeindebund.

Die teilnehmenden Kommunen wurden aus bundesweit mehr als 130 Bewerbungen ausgewählt. Sie bilden einen Querschnitt der kommunalen Landschaft ab: zwei Gemeinden, zwei mittelgroße Städte, eine größere Stadt sowie ein Landkreis. Hierzu gehören neben Schwerin unter anderem Balgheim, Rees, Markkleeberg und Regen.

Wachsende Herausforderungen der IT-Sicherheit meistern

Das Pilotprojekt soll den Kommunen helfen, deren IT-Schutzmaßnahmen zu verbessern und sich für die wachsenden Herausforderungen der Cyber-Sicherheit zu wappnen.

In den vergangenen Jahren hatte es mehrfach erfolgreiche IT-Angriffe auf Kommunen gegeben, mit teils gravierenden Folgen. Insbesondere für kleinere Kommunen ist die Umsetzung der IT-Grundschutz-Standards des BSI aus Sicht von desssen Vizepräsident Gerhard Schabhüser zu komplex. Für diese Kommunen soll mit dem WiBA-Projekt eine neue Einstiegsebene in den IT-Grundschutz angeboten werden: Das BSI versorgt die Kommunen mit Checklisten, Prüffragen und Hilfsmitteln, mit denen sie die dringlichsten Maßnahmen selbst identifizieren und umsetzen können.

Damit werden insgesamt 19 für die IT-Sicherheit relevante Bereiche abgedeckt, beispielsweise IT-Administration, Serversysteme, Bürosoftware, mobile Endgeräte, Arbeit außerhalb von Institutionen (Home-Office), Backups, Personal und Organisation oder Vorbereitung für IT-Sicherheitsvorfälle. Mit dem neuen Einstiegslevel bauen die teilnehmenden Kommunen ein Schutzniveau auf, das sie im Anschluss nahtlos zum IT Grundschutz-Profil "Basis-Absicherung Kommunalverwaltung" weiterentwickeln können.

In den sechs Modellkommunen werden im Mai und Juni 2023 jeweils dreitägige Workshops veranstaltet. Ziel ist es, die dortigen Erfahrungen und Rückmeldungen in WiBA einzubringen, um am Ende allen Kommunen ein praxisgerechtes Produkt bereitstellen zu können.

Kommunale Cyber-Sicherheit unverzichtbar für zuverlässige staatliche Leistungen

Städte, Landkreise und Gemeinden sind in der Regel die direkten staatlichen Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, für die Beantragung von Pässen und Ausweisen, Baugenehmigungen, Kfz-Anmeldungen, Sozialleistungen u. v. m. "Verlässliche kommunale Leistungen für die Menschen erfordern verlässliche und robuste IT-Systeme", so BSI-Vizepräsident Schabhüser. Bei dem neuen Einstiegslevel handele es sich jedoch nicht um die Umsetzung rechtlicher Vorgaben, sondern um freiwillige Angebote. Schabhüser: "Wir wollen Kommunen so niedrigschwellig, praxisnah und effektiv wie möglich unterstützen."