Mit Urban Diplomacy globale Herausforderungen angehen

Anfang September 2023 bereiste Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die USA. Teil der Delegation, die die Außenministerin begleitete, war auch Leipzigs Oberbürgermeister und Vizepräsident des Deutschen Städtetages Burkhard Jung. Eine Station der USA-Reise Baerbocks war der Bundesstaat Texas und die texanische Metropole Houston.

Es war der erste offizielle Besuch eines Mitglieds der Bundesregierung seit über 30 Jahren in Texas – auf kommunaler Ebene gibt es langjährige und regelmäßige Beziehungen zwischen Deutschland und Texas: Houston ist Partnerstadt Leipzigs – insgesamt gibt es neun deutsch-texanischen Städtepartnerschaften, die seit Jahrzehnten einen lebendigen Austausch im Rahmen der transatlantischen Partnerschaft pflegen.

Städtediplomatie (Urban Diplomacy) war deshalb ein Schwerpunkt der Gespräche rund um den Besuch der Außenministerin in Houston. "Ich bin der festen Überzeugung, dass Städtediplomatie viele Themen der Außenpolitik für unsere Bürger greifbarer macht. Städte arbeiten in stabilen internationalen Netzwerken und in bilateralen Beziehungen zusammen", sagte Burkhard Jung. "Diese Beziehungen sind sehr widerstandsfähig, sie können Schocks, tiefgreifende politische Veränderungen und Krisensituationen überstehen und dort auch häufig vermitteln, sowie konkrete Unterstützung leisten."

Urban Diplomacy umfasst vielfältige Themen wie Stadtentwicklung, Fragen der Demokratie, Diversität und Multikulturalität, resiliente Städte, neue Mobilität, Daseinvorsorge und Umwelt, Kooperationen in Wissenschaft oder Bildung und Sport. Bei einem Bürgerdialog im Rathaus von Houston mit Außenministerin Baerbock, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung und Sylvester Turner, Bürgermeister von Houston, wurde klar: Die wesentlichen Herausforderungen unserer Zeit müssen sowohl aus globaler als auch lokaler Perspektive angegangen werden: bilateral, in Netzwerken, gemeinsam mit der Bürgerschaft, grenzübergreifend. Darin liegt der Mehrwert von Urban Diplomacy.