Erste "Zero Waste certified City" Deutschlands
Als erste Stadt in Deutschland ist Kiel zur "Zero Waste City" zertifiziert worden. Zero Waste, wörtlich übersetzt "Null Abfall", zielt auf den Erhalt aller Ressourcen durch verantwortungsvolle Produktion und Konsum sowie auf die Wiederverwendung und stoffliche Verwertung von Produkten, Verpackungen und Materialien hin. Nach dem Zero Waste-Prinzip werden keine Ressourcen verbrannt, und es werden keinerlei Abfälle in Land, Wasser oder Luft eingetragen, die der Umwelt oder der menschlichen Gesundheit schaden könnten (Zero Waste International Alliance, 2018).
Auf diesen Weg hat sich Kiel mit der Registrierung bei dem internationalen Netzwerk Zero Waste Europe begeben. Nach zwei Jahren wurde die Landeshauptstadt nun von der Mission Zero Academy des Netzwerks als erste Stadt Deutschland zur "Zero Waste City" zertifiziert.
Für die Zertifizierung hat Kiel bereits im Vorfeld viele Dokumente und Nachweise eingereicht, um die verpflichtenden und freiwilligen Kriterien der Bewertung zu erfüllen. Dazu gehören das Zero Waste-Konzept mit den weitreichenden Zielen, das Abfallwirtschaftskonzept, aber auch die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger. Zusätzlich wurde auch über die vielen verschiedenen Projekte und Maßnahmen, die durchgeführt und begonnen wurden, berichtet.
Die Highlights der letzten zwei Jahre bildeten zum Beispiel die Stoffwindelförderung mit einer geschätzten Abfallreduzierung von 100 Tonnen im Jahr 2022, die erste Zero Waste-Haushalts-Challenge und die begonnene Prüfung zur Einführung eines Pay-as-you-throw-Systems. Aber auch das vielfältige gesellschaftliche Engagement konnte punkten, darunter etwa die Initiative FettFressHair: Dabei werden Schnitthaare aus Kieler Friseursalons gesammelt und in abgelaufene Kompressionsstrümpfe gefüllt – denn Haare nehmen Fette wie Motoröle oder aus Sonnencremes auf und ziehen so Schmutz aus Meeren.
Zwei Jahre nach Beginn der Umsetzung konnte die Landeshauptstadt Kiel den ersten Titel als Zero Waste City mit einem von fünf Sternen erreichen. Mit diesem Motivationsschub möchte Kiel weiterhin den Ressourcenschutz auf kommunaler Ebene stärken und so die Transformation zur Kreislaufwirtschaft fördern.
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