Projekte aus 7 Mitgliedsstädten
27.04.2021

Spitzenplätze beim Deutschen Fahrradpreis 2021

Auszeichnungen gehen u. a. nach Berlin, Münster, Hannover, Heidelberg, Bielefeld, Köln, Göttingen
Die Preisträger des Deutschen Fahrradpreises 2021


Mit dem Deutschen Fahrradpreis werden jährlich durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen (AGFS) die innovativsten Projekte des Landes zur Radverkehrsförderung ausgezeichnet. Verliehen wird der "Deutsche Fahrradpreis" für die Kategorien "Infrastruktur", "Service" und "Kommunikation". Zudem werden die "Fahrradfreundlichste Persönlichkeit" und die Gewinner des Foto- und Fahrradkulturwettbewerbs geehrt.

Infrastruktur in Berlin und Münster auf Platz 1 und 2

Den ersten Platz in der Kategorie "Infrastruktur" belegt das Projekt "Pop-up-Radwege in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg". Dort wurden über 25 km neue, geschützte Radverkehrsanlagen an Hauptverkehrsstraßen eingerichtet.

Platz 2 geht an das Projekt "Fahrradstraßen 2.0 in Münster". In 2020 wurden acht Straßen auf einer Länge von gut 5,5 km zu Hauptstraßen für das Fahrrad umgebaut. Deutschlandweit einzigartig sind die einheitlichen Qualitätsstandards: breite Fahrgassen, eine flächige Roteinfärbung und die Bevorrechtigung der Fahrradstraße an Knotenpunkten.

Weiterer Preisträger in dieser Kategorie ist das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen auf Platz 3 für "Qualitätsstandards und Musterlösungen für das Radnetz Hessen – Sicher Radfahren für alle". Das Werk unterstützt Planerinnen und Planer dabei, eine attraktive Infrastruktur für den Radverkehr in Hessen zu schaffen. Es werden Pedelecs bzw. Sonderräder berücksichtigt und erstmals an den Nutzenden orientierte Qualitätsanforderungen für das Radnetz definiert.

1. Platz für Region Hannover in Kategorie "Service"

In der Kategorie Service wurde die Region Hannover, außerordentliches Mitglied im Deutschen Städtetag, mit dem Projekt "Digitalisierung nutzen: GPS-Radverkehrsdaten für eine ganzheitliche Radverkehrsstrategie" mit dem ersten Platz gewürdigt. Mit Hilfe der Fahrrad-App werden anonymisiert digitale Daten zum Fahrverhalten der Radfahrerinnen und Radfahrer erhoben, gleichzeitig werden Anreize zum Fahrradfahren geschaffen, indem Radfahrende belohnt werden. Mit den erhobenen Daten können Radwege anhand ihrer tatsächlichen Nutzung leichter geplant, verbunden und verbessert werden.

Platz 2 geht an Fahrrad & Familie e. V. aus Heidelberg mit dem Projekt "Proberadeln für Familien mit kleinen Kindern". Hierbei können Familien unterschiedliche Fahrradmodule kostenlos testen, z. B. Fahrradanhänger, Lastenrad, Kindersitz, Lauf- und Kinderrad. Dabei steht die Mobilität der Kinder im Fokus sowie die Beratung der Eltern.

Über den dritten Platz darf sich das Projekt "Fahrräder bewegen Bielefeld" freuen. Hierbei werden alte Fahrräder eingesammelt und zusammen mit Bedürftigen, Geflüchteten und Jugendlichen aufgearbeitet. Zudem werden mit einer gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft und der AWO spezielle Räder betrieben, die auch beeinträchtigte Menschen wieder fahrradmobil machen.

Kategorie "Kommunikation": "Kidical Mass Köln" Sieger

In der Kategorie "Kommunikation" wird die Kidical Mass Köln mit dem "Aktionswochenende 2020: Platz da für die nächste Generation!" mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Dort haben über 22.000 kleine und große Radfahrende in ganz Deutschland für fahrrad- und kinderfreundliche Städte demonstriert. Die Kidical Mass hat die Vision, dass sich Kinder und Jugendliche sicher und selbständig mit dem Fahrrad bewegen können.

Das zweitplatzierte Projekt "Rücksicht macht Wege breit!" vom Landkreis und Landvolk Göttingen schafft anhand von Schildern an Wirtschaftswegen ein gegenseitiges Verständnis von Landwirten und Radfahrenden. Die Beschilderung von meist privaten Feldwegen fördert einen freundlichen Umgang miteinander und hilft Konflikte zu vermeiden.

Platz 3 belegt "Der Berliner Straßencheck – Studie zur subjektiven Sicherheit im Radverkehr". FixMyCity und der Tagesspiegel Berlin haben eine Erhebung zur subjektiven Sicherheit von Radinfrastruktur durchgeführt. In einer Online-Umfrage wurden über 3.000 Infrastrukturvarianten anhand von 3D-Fotos durch 21.000 Teilnehmende bewertet. So stehen erstmals Informationen zur Verfügung, auf welchen Radwegen sich Radfahrende sicher fühlen.

"Fahrradfreundlichste Persönlichkeit" 2021

Weiterer Preisträger des diesjährigen "Deutschen Fahrradpreises" ist Dr. Eckart von Hirschhausen. Er wird als "Fahrradfreundlichste Persönlichkeit" ausgzeichnet. Als Arzt, Autor und Gründer der Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“, weiß er welche Vorteile ein bewusstes Mobilitätsverhalten für den Menschen, die Gesundheit und das Klima hat.