Berlin
19.04.2024

Aufbau eines Prothesenzentrums Berlin-Kyiv

Gemeinsam wollen die Städte Berlin und Kyiv ein Prothesenzentrum für Kriegsversehrte aufbauen.
Der Bürgermeister von Kyiv, Vitaliy Kitschko, und der Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, stehen vor dem Brandenburger Tor in Berlin

Bürgermeister von Kyiv Vitaliy Klitschko und Bürgermeister Kai Wegner anlässlich Vereinbarung über die Städtepartnerschaft von Berlin und Kyiv

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, und die Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, Cansel Kiziltepe, begrüßten am 19. April 2024 die ersten 13 von insgesamt 60 amputationsverletzten Soldaten und sechs Prothesentechniker aus der Ukraine. Die Kyiver Prothesentechniker werden in den kommenden drei Monaten in Berliner Werkstätten darin geschult, für die verwundeten Soldaten maßangefertigte Prothesen herzustellen. Kyiver Ärzte reisen ebenfalls für einen Wissensaustausch nach Berlin. Ziel ist es, dank der in Berlin aufgebauten Kompetenzen, im Herbst das "Prothesenzentrum Berlin-Kyiv" in der Partnerstadt eröffnen zu können. Die Versorgung verwundeter Soldaten und Zivilisten vor Ort soll so dauerhaft verbessert werden.

Hintergrund vom Prothesenzentrum Berlin-Kyiv

Die Zahl der Amputationsverletzten in der Ukraine wird auf 30.000 bis 50.000 geschätzt. Gleichzeitig gibt es zu wenige Orthopädietechnikerinnen und -techniker in der Ukraine, um alle Kriegsopfer schnell und gut zu versorgen. Dr. Janine von Wolfersdorff der Berliner NGO "Life Bridge Ukraine" hat daher dieses Projekt initiiert, um Aufbau und Betrieb einer kommunalen Prothesenwerkstatt in Kyiv zu ermöglichen. Das Projekt wird vom Bundeswehrkrankenhaus und Meisterbetrieben für Orthopädietechnik (pro-samed Sanitätshaus e.K., Synergie Orthopädietechnik GmbH, Seeger Gesundheitshaus GmbH & Co. KG, OTB GmbH, Zapfe Orthopädie-Technik GmbH, Hempel GesundheitsPartner GmbH), Flixbus SE sowie zahlreichen privaten Förderern und Spendern unterstützt. Der Berliner Senat unterstützt das Projekt im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Kyiv. Die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung (SenASGIVA) bietet fachliche Unterstützung zur Unterbringung und Leistungsgewährung. Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) stellt die Unterkunft bereit. Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf ist die zuständige Leistungsbehörde. Eine Vorab-Reise Berliner Prothesenmeister nach Kyiv im März wurde durch Mittel des Projekts GoEurope der SenBJF finanziert. Die Senatskanzlei ermöglicht den Wissensaustausch zwischen Kyiver Chirurgen des "Prothesenzentrum Berlin-Kyiv" und ihren Berliner Kollegen im Rahmen einer Projektförderung.

Städtepartnerschaft Berlin-Kyiv

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, und der Oberbürgermeister von Kyiv, Vitali Klitschko, haben am 14. September 2023 im Roten Rathaus das "Abkommen über die Partnerschaft zwischen den Städten Kyiv und Berlin" unterzeichnet. Darin bekennen sich beide Städte zu Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit und dazu, sich in Notsituationen mit humanitärer Hilfe und politischem Beistand zu unterstützen.

(Quelle: Stadt Berlin)

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