Eine neue Rolle für historische Städte bei Resilienz und Klimaanpassung
Angesichts der aktuellen Krisen, allen voran der Klimawandel, stehen die Städte vor großen Aufgaben. Klimaschutz und Klimaanpassung sind die Herausforderungen unserer Zeit. Die Städte sind gefordert, die richtigen Maßnahmen für die Zukunft zu treffen und eine umfassende Vorsorge vor Klimarisiken zu treffen – die Städte in der Krise resilienter, widerstandsfähiger zu machen. Resilienz bezieht sich dabei nicht nur auf die unmittelbaren Auswirkungen des Klimawandels, sondern bezieht auch soziale, wirtschaftliche und politische Folgewirkungen mit ein.
Für unsere historischen (Innen-)Städte stellen sich diese Aufgaben in besonderer Weise. Sie müssen mit Blick auf ihre historische Bausubstanz und -struktur neben den Maßnahmen zum Klimaschutz auch das kulturelle Erbe im Blick behalten. Belange des Klimaschutzes und die sozialen Aspekte des Erhaltens und Erinnerns müssen miteinander in Einklang gebracht werden, die historischen Städte müssen ertüchtigt, als Lebensraum auch unter veränderten klimatischen Bedingungen gestaltet und damit an die Anforderungen des Klimaschutzes angepasst werden. Diese Lernprozesse sind jedoch keine Einbahnstraße. Die im Arbeitskreis der UNESCO Welterbe-Altstädte des Deutschen Städtetages zusammengeschlossenen historischen Städte haben die Perspektive umgedreht: Was können wir im Hinblick auf die neuen Herausforderungen von den alten Gebäuden und der historischen Stadtstruktur lernen? Was ist damals geschaffen worden, das uns in der Krise heute weiterhilft? Was haben wir über die Jahrhunderte bewahrt, das nun als Ressource zur Verfügung steht?
Aus diesem Perspektivwechsel der Welterbe-Altstädte heraus ist ein Papier entstanden, das nicht den Anspruch auf eine umfassende Lösung hat, sondern zum Nachdenken, zur Diskussion anregen soll. Die historischen Städte verfügen über ein Potenzial, das aktiviert werden kann und das selbstverständlich nicht auf Welterbestätten beschränkt ist, sondern auch andere denkmalgeschützte bzw. städtebauliche Strukturen mit erhaltenswerter Bausubstanz umfasst. Städte, Länder und Bund sind gefordert, hierfür die richtigen Weichen zu stellen.
Das Impulspapier "Das Potenzial der Vergangenheit für die Zukunft nutzen: Eine neue Rolle für historische Städte bei Resilienz und Klimaanpassung" wurde durch den Kulturausschuss des Deutschen Städtetages positiv unterstützt. Weitere Hinweise aus dem Bau- und Verkehrsausschuss sowie dem Klima- und Umweltausschuss sind eingeflossen.
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