"Wir brauchen eine Radwegeoffensive von Bund, Ländern, Kommunen"
"Straßen und Plätze sind mehr als nur Parkplatz und Fahrbahn für Autos. Sie müssen attraktiv sein, damit sich die Menschen gerne in den Städten aufhalten. Für lebenswerte Städte spielt ein klimafreundlicher Verkehr eine entscheidende Rolle. Das heißt, noch mehr Menschen sollen mit dem ÖPNV, zu Fuß oder mit dem Rad mobil sein. In vielen Innenstädten werden schon über 30 Prozent der Wege mit dem Rad zurückgelegt, Tendenz steigend. Das unterstützen die Städte, denn wenn mehr Menschen im Alltag das Fahrrad nutzen, verbessert sich die Luftqualität, verringert sich der Autoverkehr und es hilft, die Klimaziele zu erreichen.
Aber in vielen Städten reichen die Radwege nicht aus. Deshalb brauchen wir eine Radwegeoffensive von Bund, Ländern und Kommunen. Da ist schon einiges angeschoben, aber es bleibt noch viel zu tun. Radschnellwege müssen ausgebaut werden, damit sie eine echte Alternative zum Auto bieten und die Städte mit dem Umland besser verbinden. An Bahnhöfen und ÖPNV-Haltestellen brauchen wir hinreichend große Fahrradstationen, damit die Menschen bequem umsteigen können. Deshalb sollte die Radverkehrsförderung des Bundes verlässlich und dauerhaft auf über 200 Millionen Euro jährlich angehoben werden. Die Länder sollten den Radverkehr mindestens in gleicher Höhe über die Gemeindeverkehrsfinanzierung fördern.
Wenn immer mehr Menschen auf dem Fahrrad unterwegs sind, braucht es für sicheres Radeln und Abstellen auch mehr Platz fürs Rad. Es geht darum, den öffentlichen Raum für alle Beteiligten gerechter aufzuteilen. Damit zukunftsorientierte Mobilitätskonzepte in den Städten von den Bürgerinnen und Bürgern akzeptiert werden, ist eine breite Diskussion in der Stadtgesellschaft und mit der lokalen Wirtschaft nötig."
Mit freundlicher Genehmigung der dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, Hamburg, www.dpa.de