Corona-Krise
30.03.2020

Städtetag zeigt Verständnis: Corona-Maßnahmen bleiben vorerst

Statement von Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

"Die überwältigende Mehrheit der Menschen hält die geltenden Beschränkungen aufgrund der Corona-Krise für richtig. Denn die Gesundheit muss jetzt höchste Priorität haben und wir müssen Menschenleben retten. Antworten auf die Fragen in der Bevölkerung zur Dauer der Maßnahmen und zu einer stufenweisen Rückkehr zur Normalität brauchen wir allerdings auch. Ich kann die Aussage von Minister Braun gut verstehen, dass die Beschränkungen vor dem 20. April nicht gelockert werden können. Der Erfolg der Maßnahmen zeigt sich nicht nach ein oder zwei Wochen. Es kommt weiter darauf an, dass die Menschen mitmachen beim Gesundheitsschutz. Und wir brauchen genügend Zeit, um das Gesundheitssystem besser auf das vorzubereiten, was noch kommt.

Aber klar ist auch: Der Alltag in den Städten hat sich durch die Corona-Epidemie so stark verändert, dass wir das nicht monatelang durchhalten können. Alle wissen: Das ist jetzt ein Ausnahmezustand, der vorübergehend sein muss. Wir brauchen danach Strategien der Lockerung, eventuell auch erneuter Zügelung und möglicherweise noch gezieltere Maßnahmen, bis wir nach einigen Monaten wieder zur Normalität zurückkehren können. Zu diskutieren ist insbesondere, wie wir die Kapazitäten und Bedarfe insbesondere der Beatmungsbetten klug aussteuern. Dabei wünschen sich die Städte ein abgestimmtes Vorgehen zwischen Bund, Ländern und kommunaler Ebene. Besonders beachtet werden muss dabei, wie Personen aus Risikogruppen weiter geschützt werden können. Das Risiko von weiteren Infektionswellen muss bedacht werden. Diese Strategien müssen spätestens direkt nach Ostern gut kommuniziert werden. Bürgerinnen und Bürger brauchen dringend diese Orientierung, damit sie weiterhin die Maßnahmen akzeptieren können."