Ganztagsbetreuung im Grundschulalter
13.11.2019

Städtetag fordert mehr Geld für Ausbau der Ganztagsbetreuung

Statement von Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages, zum Kabinettsbeschluss für ein Sondervermögen zu Ganztagsbetreuung im Grundschulalter gegenüber der Passauer Neuen Presse (PNP)

"Der Deutsche Städtetag unterstützt die Pläne der Bundesregierung, die Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern auszubauen. Aber es reicht nicht, dass der Bund sich nur bruchstückhaft an den damit verbundenen Kosten beteiligen will. Das heute vom Bundeskabinett verabschiedete Sondervermögen von geplanten 2 Milliarden Euro kann nur ein erster Schritt sein. Das Deutsche Jugendinstitut rechnet für das Jahr 2025 mit 3,3 Millionen Grundschulkindern. Für diese Schülerinnen und Schüler brauchen wir zusätzlich rund eine Million Plätze. Dafür rechnet das Deutsche Jugendinstitut mit Investitionskosten von 7,5 Milliarden Euro und mit jährlichen Betriebskosten von 4,4 Milliarden Euro.

Wenn Bund und Länder sich auch auf einen Rechtsanspruch für die Ganztagsbetreuung von Schulkindern einigen, erwarten die Städte, dass Bund und Länder einen wesentlich größeren Anteil an den zusätzlichen Investitionskosten übernehmen. Außerdem müssen sie sich dann auch dauerhaft an den laufenden Betriebskosten beteiligen und dürfen die Kosten nicht auf die Kommunen abwälzen. Dabei ist festzustellen, dass in den ostdeutschen Städten bereits jetzt flächendeckende Angebote bestehen, die im Wesentlichen von den Kommunen finanziert werden. Im Übrigen wird es für einen umfassenden Rechtsanspruch im Jahr 2025 trotz aller Anstrengungen kaum gelingen, ausreichend Fachkräfte zu finden."