Städtetag dringt auf konkrete Teststrategie von Bund und Ländern
Der Deutsche Städtetag fordert Bund und Länder auf, nach den für heute erwarteten Verabredungen eine konkrete Teststrategie vorzulegen und klar zu benennen wie Testen und Öffnen verzahnt werden sollen. Zu den heutigen Gesprächen von Bund und Ländern sagte der Präsident des Deutschen Städtetages und Leipziger Oberbürgermeister, Burkhard Jung, gegenüber der Rheinischen Post:
"Mehr Schnelltests und Selbsttests sind eine gute Brücke, damit wir perspektivisch einzelne Öffnungsschritte besser gehen können. Tests können Türen öffnen. Wenn aber breites Testen die geplanten Lockerungen absichern soll, müssen sie gut verzahnt werden. Von Bund und Länder erwarten wir dafür eine konkrete Teststrategie. Dafür sind noch viele praktische Fragen zu klären. Entscheidend wird sein, wofür die Menschen einen bescheinigten negativen Schnelltest brauchen und wie alt er sein darf? Wenn für jeden Ladenbesuch ein bescheinigter, tagesaktueller Test verlangt wird, sind sofort sehr viele Testkapazitäten in Testzentren, Apotheken oder bei niedergelassenen Ärzten notwendig. Wenn die Menschen dagegen viel mit Selbsttest oder Vor-Ort-Tests agieren können, ist der Bedarf an weiteren Testkapazitäten nicht so groß.
Wir sind optimistisch, dass sich mit den Partnern vor Ort die Testkapazitäten ausbauen lassen. Wir haben ein dichtes Netz an Möglichkeiten: Es sind vor allem die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, aber auch die Apotheken und private Testzentren. Denn wir müssen verhindern, dass diese Teststationen vorm Wochenende überrannt werden, weil viele gleichzeitig für den Restaurant- oder Kinobesuch einen bescheinigten Negativ-Test brauchen. Bund und Länder sollten nur versprechen, was vor Ort auch gestemmt werden kann.
Geklärt werden muss auch, was passiert, wenn ein Schnelltest positiv ist? Muss die Person sofort in Quarantäne oder erst nach einem ebenfalls positiven PCR-Test? Und müssen alle Testergebnisse von den Testzentren, Apotheken und Ärzten gemeldet werden oder nur die positiven? Wir erwarten, dass die Länder diese Fragen nach den für heute erwarteten Beschlüssen unverzüglich klären und konkretisieren."