Corona-Lockdown
16.01.2021

"Lockdown hat bisher zu wenig bewirkt"

Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages, gegenüber der Funke Mediengruppe

Der Deutsche Städtetag appelliert angesichts der "sehr ernsten" Corona-Lage an Bund und Länder, den Lockdown zu verlängern und auch über Verschärfungen nachzudenken.

"Die Zahl der täglichen Toten ist erschreckend. Beim Treffen kommende Woche muss überlegt werden, wo die Infektionen herkommen und ob weitere Bereiche in die Beschränkungen einbezogen werden müssen", sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung der Funke Mediengruppe.

Er sehe derzeit "in der Regel keine Öffnungsperspektive für Schulen und Kitas". Die Städte wollten offene Schulen und Kitas, sobald es der Infektions- und Gesundheitsschutz zulasse. Aber dieser Zeitpunkt sei definitiv noch nicht gekommen. "Die Welle der Infektionen muss gebrochen werden, damit die Corona-Pandemie bald nicht noch schrecklicher wütet", so Jung, der auch Leipziger Oberbürgermeister ist.

Die Aussagen von Städtetagspräsident Burkhard Jung im vollen Wortlaut:

"Die Lage ist weiter sehr ernst, die Zahl der täglichen Toten erschreckend. Wir dürfen uns nicht an die Toten gewöhnen.

Der Lockdown hat bisher zu wenig bewirkt. Und die Corona-Mutationen machen das Infektionsgeschehen noch unberechenbarer.

Bund, Länder und Kommunen müssen deshalb gemeinsam bei den Menschen für Verständnis dafür werben, dass der Lockdown ab Anfang Februar nicht gelockert werden kann. Und es muss beim Treffen kommende Woche überlegt werden, wo die Infektionen herkommen und ob weitere Bereiche in die Beschränkungen einbezogen werden müssen.

Jetzt muss die Welle der Infektionen gebrochen werden, damit die Corona-Pandemie bald nicht noch schrecklicher wütet. Wir müssen als gesamte Gesellschaft auch in den nächsten Wochen sehr darauf achten, möglichst wenig Kontakte zu haben und sie, wo immer möglich, noch weiter zu verringern.

Ich sehe derzeit in der Regel keine Öffnungsperspektive für Schulen und Kitas. Die Städte wollen offene Schulen und Kitas, sobald es der Infektions- und Gesundheitsschutz zulässt. Aber dieser Zeitpunkt ist definitiv noch nicht gekommen. Wir wissen, dass der Lockdown und eine erneute Verlängerung Familien und Kindern viel abverlangt. Doch auch bei Schulen und Kitas muss darauf geachtet werden, die Kontakte so gering wie möglich zu halten."