"Kluge Verkehrsführung mithilfe digitaler Techniken"
Wer heute Busse oder Bahnen nutzen will, muss rechtzeitig an einer Haltestelle stehen. In Zukunft brauchen wir auch den "Verkehr auf Anfrage" als Zubringer für den ÖPNV und Ersatz in den Randstunden. Passagiere bestellen ihre Verkehrsmittel einfach per Smartphone zu einer großen Auswahl von Knotenpunkten. Algorithmen berechnen dann eine Route, auf der möglichst viele Passagiere möglichst zeitnah eingesammelt und zügig zu ihren Zielen gebracht werden
Das Ziel muss sein, mehr Menschen in ein Fahrzeug zu bekommen und unabhängiger vom individuellen Autoverkehr zu werden. Wir müssen Schiene, Nahverkehr und auch Fahrrad- und Fußgängerverkehr besser verknüpfen. Wir brauchen eine kluge Verkehrsführung mithilfe digitaler Techniken. Dazu gehört auch die E-Mobilität. Allerdings werden E-Autos bislang kaum gekauft. E-Fahrräder hingegen boomen. Daher sollten Subventionen stärker für E-Fahrräder als für E-Autos aufgewendet werden. Das entspricht den Verbraucherinteressen offensichtlich eher.
In meiner Heimatstadt Münster besteht der Verkehr zu 40 Prozent aus Fahrradfahrern, 32 Prozent Pkw-Verkehr, der Rest fährt Bus und Bahn. Das geht nur, wenn die Infrastruktur darauf ausgerichtet ist. Für eine Verkehrswende brauchen die Kommunen in den nächsten zehn Jahren insgesamt mindestens 20 Milliarden Euro vom Bund und von den Ländern, um neue Verkehrskonzepte zu realisieren. Ohne diese Mittel wird uns ein grundlegender Wandel nicht gelingen.
Mit freundlicher Genehmigung des "+3"-Magazins.