"Erreichte Erfolge nicht verspielen"
Der Deutsche Städtetag hat mit Verständnis auf die Beschlüsse von Bund und Ländern zur generellen Verlängerung des Corona-Lockdowns reagiert. "Wir dürfen jetzt nicht leichtsinnig werden und die erreichten Erfolge aufs Spiel setzen", sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Der Abwärtstrend bei den Neuinfektionen muss sich weiter stabilisieren, damit wir ohne Chaos die Wintermonate überstehen."
Zwar gingen die Beschränkungen für viele Menschen und Betriebe bis an die "Schmerzgrenze", sagte Jung: "Doch das Virus stellt uns auf eine so harte Probe, dass der Lockdown fortgesetzt werden muss." Vor allem die Varianten des Coronavirus drohten sich weiter auszubreiten. "Die Gefahr eines erneuten rasanten Wachstums von Neuinfektionen ist noch nicht gebannt. Das zeigt der Blick zu europäischen Nachbarn."
Die Menschen müssten viel entbehren, sagte der Leipziger Oberbürgermeister. "Die Coronakrise hat uns fest im Griff. Unsere Innenstädte leiden. Bei allen Schwierigkeiten geben uns aber die Impfungen auch Hoffnung und das Frühjahr rückt näher."
Gut und absolut richtig sei, dass perspektivisch als erstes Kitas und Schulen schrittweise geöffnet werden sollen, so Jung. "Denn Kinder und Jugendliche sowie ihre Eltern kämpfen tagtäglich mit den Folgen der Einschränkungen. Wir appellieren hier an die Länder, vorsichtige und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen, sobald der Gesundheitsschutz Öffnungsschritte zulässt. Schule und Kita sind existenziell für die Bildungschancen, aber auch Orte des sozialen Miteinanders."
Die aktuell geltenden Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie werden grundsätzlich bis zum 7. März verlängert. Darauf einigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder am Mittwoch. Sollte die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz - also Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche - bis dahin stabil unter 35 gesunken sein, sollen die Beschränkungen von den Ländern danach schrittweise gelockert werden.
Dann sollten der Einzelhandel, Museen und Galerien sowie Betriebe mit körpernahen Dienstleistungen unter konkreten Auflagen wieder aufmachen können, heißt es in dem Beschluss von Bund und Ländern. Momentan liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bundesweit im Schnitt bei 68.
Eine Ausnahme soll es für Friseure geben. Sie sollen unter strikten Hygiene-Auflagen bereits Anfang März wieder öffnen dürfen. Wann es welche Öffnungsschritte in Schulen und Kindertagesstätten geben soll, wird nicht bundeseinheitlich geregelt.
Mit freundlicher Genehmigung der dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, Hamburg, www.dpa.de