Corona
09.10.2020

Bremsung von Corona entscheidet sich in Großstädten

Ein Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit Äußerungen von Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages

Städtetagspräsident Burkhard Jung hat die steigenden Corona-Infektionszahlen als Alarmzeichen bezeichnet. "Ob es gelingt, die zweite Corona-Welle zu bremsen, wird sich in den nächsten Wochen in den großen Städten entscheiden", sagte der Leipziger Oberbürgermeister der Deutschen Presse-Agentur. "Denn dort leben viele Menschen auf dichtem Raum." Ganz wichtig sei eine gute Kommunikation.

Der SPD-Politiker nimmt am Freitag an einer Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Verantwortlichen der elf größten deutschen Städte teil.

"Die Städte tun alles, um die Pandemie unter Kontrolle zu halten", sagte Jung. Viele Städte handelten bereits nach einem Stufenkonzept. "Sobald in einer Stadt die bundeseinheitlichen Stufen von 35 oder 50 Corona-Erkrankungen je 100.000 Einwohner überschritten werden, greifen strenge Auflagen. Das können eine ausgeweitete Maskenpflicht sein, Obergrenzen bei Veranstaltungen oder eingeschränkte Besuchsregeln in Krankenhäusern oder Pflegeheimen."

Zugleich differenzierten die Städte. "Welche Maßnahme konkret ergriffen wird, hängt vom lokalen Infektionsgeschehen ab. Habe ich viele Neuinfektionen in der Partyszene, sind Sperrstunden und Alkoholverbote in der Nacht sinnvoll. Gibt es an einer Schule Infektionen, müssen dort Gruppen oder Klassen in Quarantäne. Wo die Infektionszahlen steigen, kontrollieren die kommunalen Ordnungsämter auch verstärkt, dass die Corona-Regeln eingehalten werden."

Damit die Infektionen nicht aus dem Ruder liefen, müssten die Kontakte weiter nachverfolgt werden. "Und es muss kontrolliert werden, dass die Regeln eingehalten werden. Die Gesundheitsämter und die Ordnungsämter leisten dabei hervorragende Arbeit und setzen zusätzliches Personal ein. Aber wenn die Neuinfektionen weiter rasant steigen, erreichen die Gesundheitsämter ihre Grenzen."

Mit freundlicher Genehmigung der dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, Hamburg, www.dpa.de