"Wenn Länder bestehende Lockerungen an Negativtests knüpfen, ist das ein ernstzunehmender Versuch"
Zur Möglichkeit, bestehende Lockerungen mit Negativtests zu verknüpfen, sagte der Präsident des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung, gegenüber der Funke Mediengruppe:
"Die Corona-Lage bleibt sehr angespannt. Das zeigt der tägliche Anstieg der Infektionszahlen. Neue Öffnungsschritte halte ich in dieser Lage bei hohen Inzidenzen für keinen guten Weg. Aber wenn Länder bestehende Lockerungen an Negativtests knüpfen, ist das ein ernstzunehmender Versuch. Wenn ein Land wie NRW dies seinen Kommunen ermöglicht, verstehe ich, dass Kolleginnen und Kollegen von mir davon auch Gebrauch machen. Solange Menschen, die negativ getestet sind, Möbel oder Kleidung einkaufen, sollte das vertretbar sein. Bis zu welcher Grenze diese Form der Notbremse unter welchen Bedingungen verantwortbar ist, muss das jeweilige Land allerdings auch festlegen. Trotz einer Teststrategie dürfen das Infektionsgeschehen und die Lage auf den Intensivstationen natürlich nicht ausgeblendet werden."
Zur Debatte um die Zentralisierung von Entscheidungen sagte Jung:
"Bund und Länder müssen im Kampf gegen die Pandemie zusammenwirken. Ohne die Länder geht es nicht. Allerdings erwarten wir als Städte ein anderes Maß an Effektivität bei diesem Zusammenwirken. Die Runde in der vergangenen Woche hat gezeigt, dass es so nicht weitergehen kann. Bund und Länder sollten ein besseres Miteinander erreichen, um Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen."