Verkehr in den Städten
11.02.2025

"Das Herzstück muss der Umweltverbund sein"

Markus Lewe, Präsident des Deutschen Städtetages, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa)
  • Porträtbild von Markus Lewe, Präsident des Deutschen Städtetages

"Wir wollen lebenswerte Städte für alle. Städte, mit Grün, mit guter Luft und wenig Lärm, mit attraktiven Orten zum Aufhalten, Wohnen und Arbeiten. Die Verkehrswende in unseren Städten leistet dazu wichtige Beiträge. Das Konzept der autogerechten Stadt ist nicht das Konzept der Zukunft. Wir brauchen mehr Platz für Begegnungen von Menschen und für alternative Mobilitätsarten.

Der Trend ist klar: Das Herzstück in den Städten muss der Umweltverbund sein, der öffentliche Nahverkehr, das Radfahren und Zufußgehen. Damit das gelingt, müssen wir den Menschen Angebote für Alternativen zum Auto machen und nicht die Restriktionen in den Vordergrund stellen.

Die Angebote müssen attraktiv sein und der Nahverkehr bezahlbar bleiben. Das Deutschlandticket zeigt, dass mehr Menschen umsteigen wollen. Immer mehr sind auch mit dem Fahrrad unterwegs.

Natürlich geht es nicht darum, Autos ganz aus den Städten zu verdrängen – alle, die auf das Auto angewiesen sind, werden auch in Zukunft in die Städte kommen können. Und auch die Anlieferung wird gesichert sein. Aber wir brauchen intelligente Verkehrsmodelle, die dafür sorgen, dass unnötige Fahrten durch die Innenstadt vermieden werden.

Die Städte tun viel für den Wandel, im Kleinen wie im Großen. In vielen Städten gibt’s an Ampeln Vorrang für Busse und Bahnen. Etliche Städte stellen ihre Flotten aus Bussen und Nutzfahrzeugen auf umweltfreundliche Antriebe wie Elektro oder Wasserstoff um. Viele Städte bauen den ÖPNV aus und machen das Radfahren auf eigenen Spuren sicherer." Lewe weiter:

"Eines dürfen wir trotzdem nicht vergessen: Die Verkehrswende gibt es nicht zum Nulltarif. Moderne Busse und Bahnen, engere Taktung und Verzahnung im Nahverkehr, bessere Verbindungen ins Umland, digitale Verkehrslenkung – all das braucht eine gute finanzielle Ausstattung durch Bund und Länder. Denn das sind Investitionen in eine nachhaltige Zukunft."

Zum Artikel der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf www.sueddeutsche.de