Weg von der autogerechten Stadt
23.03.2025

"ÖPNV endlich vernünftig finanzieren"

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

Im Vorfeld einer Abstimmung in Paris für 500 weitere autofreie Straßen in der Stadt sagte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa):

  • Porträtbild von Helmut Dedy

"In Deutschland wäre eine Sperrung von Straßen für den Autoverkehr per Bürgerabstimmung nicht möglich.

Dafür braucht es ein so genanntes Verfahren zur Entwidmung, bei dem wir dann zum Beispiel die Interessen aller berücksichtigen müssen, die die Straße nutzen – zum Beispiel auch Einzelhandel oder Gewerbe.

Viele Städte in Deutschland sind längst aktiv und bemühen sich um einen guten Verkehrsmix und weniger Individualverkehr mit Autos. Dazu kann auch die Sperrung von Straßen für den motorisierten Verkehr gehören, wenn es zum Verkehrskonzept vor Ort passt. Die Ansätze sind von Stadt zu Stadt unterschiedlich, aber das Konzept der autogerechten Stadt verfolgt in Deutschland niemand mehr.

Klar ist aber auch: Wenn wir weniger Autoverkehr haben wollen, dann brauchen wir mehr öffentliche Verkehrsmittel, mit guter Taktung und guter Erreichbarkeit. Genau hier hakt es derzeit." Dedy weiter:

"Die Finanzlage der Städte ist dramatisch. Etliche Städte müssen gerade eher Bus- und Bahnlinien streichen, statt neue zu schaffen und auszubauen. Bund und Länder müssen den ÖPNV endlich vernünftig finanzieren. Die Städte brauchen da deutlich mehr finanzielle Unterstützung."

Zum Artikel der dpa mit den Aussagen von Helmut Dedy auf www.tagesspiegel.de