Einwegkunststofffonds
28.01.2025

Städte sind skeptisch, ob Fonds echte Wirkung zeigen wird

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ)
  • Porträtbild von Helmut Dedy

"Die Städte nehmen jedes Jahr viel Geld in die Hand, um dem Müll auf Straßen, Plätzen und in Parks den Kampf anzusagen.

Besonders Einweg-Verpackungen aus Kunststoff haben die Müllmenge in den Städten weiter steigen lassen und verbrauchen unnötig viele Ressourcen.

Das hat auch Einfluss auf die Lebensqualität in der Stadt: Kein Mensch fühlt sich zwischen Flaschen, Bechern und Plastikdeckeln auf vermüllten Straßen oder Parks wohl.

Deshalb sagen wir:

Der Einwegkunststofffonds ist grundsätzlich ein guter Ansatz. Wir sind aber weiter skeptisch, ob er eine echte Wirkung zeigen wird. Die Hersteller scheinen bisher eher zögerlich zu sein, sich beim Fonds zu registrieren.

Der Fonds macht aber nur dann Sinn, wenn sich eine relevante Zahl von Herstellern registriert und damit auch echte Beträge an die Städte zurückfließen. Nur so lassen sich die Kosten reduzieren, die bei den Städten durch das so genannte Littering anfallen. Die trägt aktuell die Allgemeinheit und das darf so nicht bleiben.

Wir brauchen außerdem mehr Klarheit, für welche Produkte eine Abgabe in den Fonds zu zahlen ist. Hier ist das Gesetz nicht ganz eindeutig. Was heißt zum Beispiel, dass ein Lebensmittel 'zum direkten Verzehr bestimmt' ist? Denn nur für Verpackungen solcher Lebensmittel gilt der Fonds. Bei To-Go-Bechern ist die Frage des direkten Verzehrs vielleicht noch einfach zu beantworten. Aber was ist mit einer Kekspackung oder einer Chipstüte? Da muss nachgeschärft werden."

Zum FAZ-Artikel mit Äußerungen von Helmut Dedy

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