"Es ist zuallererst eine Frage der Mittel"
"Nur wenn jetzt eine globale Trendwende bei den Treibhausgasemissionen eingeleitet wird, ist das weltweite 1,5-Grad-Ziel bis 2100 noch erreichbar. Mit Blick auf den Klimaschutz ist das Ziel der EU-Kommission also richtig, die CO2-Emissionen bis 2040 um 90 Prozent zu reduzieren. Ob das gelingt, hängt aber von vielen noch unsicheren Faktoren ab. Das ist vor Ort oft keine Frage des Wollens – viele Städte haben sich selbst ehrgeizige Klimaziele gesetzt. Es ist zuallererst eine Frage der Mittel.
Da geht es natürlich um finanzielle Ressourcen, da geht es aber auch um ganz praktische Fragen: Wie schnell können wir angesichts des Arbeits- und Fachkräftemangels in technischen Berufen und im Handwerk überhaupt unsere Infrastruktur und die Erneuerbaren Energien ausbauen? Das muss mitgedacht werden, wenn neue Klimaziele gesetzt werden sollen.
Vor Ort sind die Wärmewende und die Verkehrswende die beiden großen Hebel, um CO2 zu reduzieren. Beides werden die Städte nicht allein stemmen können. Wenn die Verkehrswende gelingen soll, muss sich der Bund deutlich mehr engagieren, vor allem finanziell. In ihrem Koalitionsvertrag hat die Ampel einen Ausbau- und Modernisierungspakt für den ÖPNV angekündigt. Der ist nach mehr als zwei Jahren immer noch nicht in die Spur gebracht. Mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln für den ÖPNV ist nicht einmal das derzeitige Niveau zu halten." Dedy weiter:
"Für die Energie- und Wärmewende brauchen wir und unsere Stadtwerke Investitionssicherheit. Bei der Infrastruktur stehen wir dabei vor Aufgaben für Jahrzehnte, da müssen Bund und Länder uns deutlich mehr unterstützen. Und wir müssen über neue Wege der Finanzierung für die notwendigen Investitionen nachdenken."