"Kindertagesbetreuung auszubauen, hat weiter hohe Priorität"
Zum Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme 2024 der Bertelsmann Stiftung sagte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages:
"Die Kindertagesbetreuung bedarfsgerecht auszubauen, hat für die Städte weiter hohe Priorität. Die Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder weiter auszuweiten, geht Hand in Hand mit der Ausbildung von immer mehr Fachkräften für die Kitas. Dennoch reicht das Personal vielerorts nicht aus und viele Städte kämpfen inzwischen auch immer mehr mit dem Fachkräftemangel in Kindertagesstätten."
Dedy weiter: "Die jüngsten Zahlen des Statischen Bundesamtes geben Hoffnung: Immer mehr junge Menschen haben sich zu einer Ausbildung als pädagogische Fachkraft entschieden. Im März 2023 waren mit über 700.000 Beschäftigten rund 51 Prozent mehr pädagogisches Personal in Kindertageseinrichtungen beschäftigt als 10 Jahre zuvor mit 465.000 Beschäftigten. Viele davon sind jung, haben selbst kleine Kinder und arbeiten oft in Teilzeit.
Gut ausgebildete Fachkräfte sind in Kindertagesstätten von großer Bedeutung. Hochwertige Betreuung wird aber auch in einem Personalmix aus Erziehern und Erzieherinnen sowie mit Menschen anderer Qualifikationen sichergestellt, also zum Beispiel mit Kinderpflegerinnen oder Sozialassistenten. Bund und Länder müssen deshalb stärker als bisher die Qualifizierung von Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern finanzieren. Wir haben große Sorgen, dass entsprechende Programme dem Rotstift in den Länderhaushalten zum Opfer fallen. Das wäre ein schlechtes Signal. Ohne zusätzliches Personal wird es kaum gelingen, das Angebot an Kita-Plätzen weiter auszubauen." Dedy sagte:
"Neben gutem Personal braucht es weitere Bausteine für eine qualitativ hochwertige Arbeit in den Kitas. Hierzu zählen zum Beispiel eine gut qualifizierte Kita-Leitung, externe Fachberatung, Weiterbildungsangebote für alle Beschäftigten und eine gute Ausstattung der Räumlichkeiten. Es muss gelingen, dass die neu gewonnenen Fachkräfte langfristig im Berufsfeld bleiben."