Chance für Neustart
"Die Insolvenz von Galeria ist ein bitterer Schlag für die 92 Standorte. Denn zuletzt waren die Entwicklungen trotz der deutlich zu hohen Mieten der Signa-Gruppe positiv, es gab wieder mehr Zuversicht für die verbliebenen Galeria-Kaufhäuser. Vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Galeria in unseren Städten beginnen mit der Nachricht von der dritten Insolvenz innerhalb weniger Jahre erneut die Sorgen um ihren Arbeitsplatz.
Die Städte werden sich dafür einsetzen, dass möglichst viele Kaufhäuser erhalten bleiben.
Welche Auswirkungen die Insolvenz auf die einzelnen Standorte haben wird, ist noch nicht klar. Die Insolvenz kann auch eine Chance für einen Neustart außerhalb der Signa-Gruppe sein. Gute, zukunftsfähige Konzepte für die Häuser finden sich am besten gemeinsam mit den Städten. Sie sollten in alle Gespräche zur Zukunft der Standorte einbezogen werden, auch mit möglichen Investoren.
Die Städte sollten so früh wie möglich erfahren, was in ihren Innenstädten mit den Warenhäusern passiert. Schließlich geht es darum, jede Chance zu nutzen, die Häuser zu halten.
Wir bleiben dabei: Perspektivisch sollte das Insolvenzrecht so geändert werden, dass die öffentliche Hand potenziell Zugriff auf zentrale Immobilien bei Insolvenzen bekommt. Die Innenstädte in großen und auch kleineren Städten attraktiv zu halten und wieder neu zu beleben, bleibt eine Herausforderung mindestens für dieses Jahrzehnt. Die Förderprogramme des Bundes und einiger Länder für die Zukunft der Innenstädte waren hilfreich, dürfen aber kein Strohfeuer bleiben."