"Digitalisierung bietet Riesenchancen für die Pflege"

"Die Pflegeeinrichtungen wissen, dass die Digitalisierung Riesenchancen für die Pflege bietet. Die finanziellen Puffer der meisten Einrichtungen sind aber extrem klein, Investitionen in Digitales stehen oft hinten an. Da ist noch viel Luft nach oben. Über einen Digitalpakt Pflege könnten Investitionen in digitale Lösungen unterstützt werden. Unterm Strich könnte das Pflegesystem so erheblich entlastet werden."

Dedy weiter: "Allein schon mit einer durchgehend digitalen Pflegeverwaltung und Pflegedokumentation könnten etliche Vorgänge automatisiert werden, die heute noch viel Zeit kosten. Jeder Zeitgewinn bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Pflege mildert den Fachkräftemangel und ist ein Gewinn für die Pflegebedürftigen. Für digitale Lösungen im Pflegesystem gibt es schon viele gute Ansätze. Mit einem Digitalpakt Pflege könnten diese Ansätze gestärkt und koordiniert werden.

Außerdem müssen technische und digitale Assistenzsysteme sowie digitale Pflegeleistungen grundsätzlich in den Leistungskatalog der Kranken- und Pflegekassen aufgenommen werden. Das würde in der häuslichen Pflege ebenso helfen wie in den stationären Einrichtungen. Einige Angebote gibt es bereits heute – zum Beispiel Apps, die die Kommunikation zwischen Ärzten, Pflegekräften und Pflegebedürftigen ermöglichen. Andere Assistenzsysteme aus dem Bereich der Robotik oder KI-gestützte Systeme sind heute vielleicht noch Zukunftsmusik. Trotzdem müssen wir den Pflegebereich dafür öffnen.

Wenn solche Angebote potenziell als Pflegeleistung abgerechnet werden können, bekommt die Entwicklung in diesem Bereich einen Schub. Der persönliche Kontakt wird in der Pflege nie zu ersetzen sein, trotzdem kann digitale Unterstützung erheblich entlasten.

Wenn ein Digitalpakt Pflege kommt, sollte er die Fehler anderer Förderprogramme nicht wiederholen. Nicht nur die Anschaffung digitaler Geräte gehört dazu, auch Wartung, Betrieb und IT-Sicherheit müssen mitgedacht werden."