Verkehrswende
18.09.2023

Umdenken für die Mobilität der Zukunft

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, in einem Grußwort in "Stadt der Zukunft", Beilage der Wirtschaftswoche
  • Porträtbild von Helmut Dedy

"Die Mobilität der Zukunft muss klimaschonend und attraktiv sein. Es geht auch um Gesundheit und Sicherheit im Verkehr und das alles bei einem begrenzten Straßenraum, über den wir verfügen. Und nicht zuletzt: Verkehr bewegt die Menschen auch emotional, sie möchten frei wählen, wie sie ‚von A nach B kommen‘. Wir wollen für die Mobilität in den Städten saubere Luft, ruhigen Verkehrsfluss und mehr Lebensqualität. Zugleich wollen Menschen schnell ihre alltäglichen Wege bestreiten.

Wir brauchen dafür ein Mobilitätsangebot, das den Bedürfnissen aller gerecht wird, mit guten Verbindungen, leichten Umstiegen und sicheren Abstellmöglichkeiten, zum Beispiel für Fahrräder. Denn wir möchten mehr Menschen in Busse und Bahnen bringen und den Umweltverbund aus ÖPNV, Radfahren und Zufußgehen attraktiver machen. Zudem können Sharingangebote helfen, Emissionen zu vermeiden.

Auch der Umstieg auf Elektroantriebe spart CO2 ein. Die Kommunen stellen ihre Fuhrparks um. Dazu gehören vor allem Busse, aber auch die Fahrzeuge für Straßenreinigung und Müllabfuhr. Zudem unterstützen die Städte Privatinvestitionen und Angebote der Planung, des Baus und des Betriebs von E-Ladestationen.

Für die Mobilität der Zukunft ist Umdenken und ein gemeinsames Verständnis gefordert, um mit vereinten Kräften den Verkehr in den Städten klimaneutral, umweltfreundlich, orientiert an den heutigen Bedürfnissen der Menschen zu gestalten. Wir wollen weg von der autogerechten Stadt, hin zu einem vielfältigen Verkehrsmix.

Deswegen bauen wir zum Beispiel Radwege aus und probieren in Pilotprojekten dabei auch Neues: etwa mit überdachten Radwegen, auf deren Dächern Solarstrom gewonnen wird. Oder mit zeitlich begrenzten verkehrsberuhigten Sommerstraßen. Die Städte sind die Expertinnen vor Ort – und brauchen deshalb vom Bund mehr Entscheidungs- und Ge-staltungsspielräume in der Verkehrsplanung sowie die nötigen Mittel aus dem Klimaschutz- und Transformationsfonds für Investitionen in die Verkehrswende – damit Deutschland klimaneutral werden kann."