"Mammutaufgabe über Jahrzehnte"
Ob Starkregen oder Hitze: Mit Klimaanpassungskonzepten wappnen sich Kommunen gegen extremes Wetter. Dazu sagte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, gegenüber den Westfälischen Nachrichten:
"Auch ohne gesetzliche Vorgaben des Bundes oder der Länder haben sich viele Städte bereits auf den Weg gemacht und Klimaanpassungskonzepte erstellt. Außerdem gibt es in den Städten bereits viele weitere Maßnahmen zur Klimaanpassung, selbst wenn kein komplettes Klimaanpassungskonzept vorliegt – von Starkregengefahrenkarten über Hochwasserschutzpläne bis hin zu Hitzeschutzplänen. Es ist gut, dass der Bund mit dem geplanten Klimaanpassungsgesetz das Erstellen von Klimaanpassungskonzepten in den Mittelpunkt seiner Politik stellt. Noch gibt es sie nicht flächendeckend in den Städten, aber da wollen wir hin.
Pläne allein werden aber nicht reichen." Dedy weiter:
"Die Umsetzung von Klimaanpassungskonzepten wird eine Mammutaufgabe über Jahrzehnte. Da geht es unterm Strich um den Umbau unserer Städte. Wir müssen Flächen entsiegeln, wir brauchen mehr Grün in unseren Städten, wir müssen beim Städtebau mehr Schattenspender und bessere Luftzirkulation mitdenken."
Hauptgeschäftsführer Dedy: "Das alles wird nicht von heute auf morgen gelingen. Da sind massive Investitionen in bauliche Maßnahmen gefordert, die die Städte allein nicht stemmen können. Auch die existierenden Förderprogramme reichen dafür bei Weitem nicht aus. Bund und Länder schätzen selbst den Finanzbedarf für Klimaanpassungsmaßnahmen vor Ort bis 2030 auf insgesamt 55 Milliarden Euro und den Personalbedarf für die Umsetzung auf 16.200 Stellen." Dedy sagte:
"Klimaanpassung ist eine Daueraufgabe, die auch eine verlässliche Finanzierung braucht. Hier sind Bund und Länder in der Pflicht. Sie müssen viel stärker in die Verantwortung gehen und die Maßnahmen vor Ort finanzieren."