Wandel der Innenstädte
25.04.2023

"Bürgerinnen und Bürger erwarten mehr Vielfalt"

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland
  • Porträtbild von Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages

Vor dem Hintergrund von Ladenschließungen in deutschen Innenstädten sagte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND):

"In vielen Innenstädten ist die Situation schwierig: hohe Energiepreise, die Inflation und der Einbruch der Kaufkraft folgen auf Corona-Schließungen. Der Online-Handel wächst weiter. Einkaufsmöglichkeiten allein locken nicht mehr so viele Menschen in die Stadtzentren. Selbst große Kaufhausketten sind ins Straucheln geraten.

Die Innenstädte wandeln sich unablässig. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten mehr Vielfalt, Plätze zum Verweilen und für Begegnung, Gastronomie, Spiel, Sport, zum Wohnen und Arbeiten und das in hoher Qualität.

Wir müssen Räume schaffen, über die die Menschen sagen: Hier möchte ich gerne sein. Davon kann dann auch der Einzelhandel profitieren und Geschäften eine Zukunftsperspektive bieten. Für eine nachhaltige Stadtentwicklung, für neue und gemeinsame Ideen in den Städten brauchen wir gute Konzepte und müssen viele Akteure vor Ort zusammenarbeiten: Eigentümer, Unternehmen, Gastronomie, Kunst- und Kulturszene und Vereine.

Neue Impulse für die Innenstädte können auch von Gründungen ausgehen. Ansiedlungsmanager oder Citymanager unterstützen hier gezielt. Denn sie setzen gemeinsam mit den Akteuren die Entwicklung vor Ort um und können die Ansiedlung erleichtern. Damit das gelingen kann, fordern wir Bund und Länder auf, ihre Innenstadt-Programme darauf auszurichten."