Kommunale Hitzevorsorge
22.05.2023

"Die Menschen vor Extremtemperaturen schützen"

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, gegenüber der Rheinischen Post

In Zukunft werden Extremtemperaturen und Hitzewellen weiter zunehmen. Nicht selten wird die Temperaturmarke von 40 °C überschritten. Das Robert Koch Institut nennt für das vergangene Jahr 4.500 hitzebedingte Todesfälle in Deutschland. Im Vergleich zum Umland steigen in den Städten die Temperaturen im Sommer besonders stark an.

Der Deutsche Städtetag hat vor diesem Hintergrund das Diskussionspapier "Damit Hitze nicht krank macht: wie Städte cool bleiben" beschlossen. Anlässlich der Veröffentlichung sagte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, gegenüber der Rheinischen Post:

  • Porträtbild von Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages

"Hitzewellen und Extremtemperaturen nehmen zu und belasten die Menschen, besonders in dicht bebauten Städten. Hier klettern die Temperaturen im Sommer noch höher als im Umland. Das senkt die Lebensqualität – und schlimmer noch:

Hitze kann krank machen. Besonders für Kinder, ältere Menschen, chronisch Kranke und Obdachlose können die Rekordtemperaturen im Sommer eine echte Gesundheitsgefahr sein. Klar ist: Wir müssen die Menschen vor diesen Extremtemperaturen schützen.

Der Deutsche Städtetag veröffentlicht jetzt gute Beispiele aus Städten im Papier 'Damit Hitze nicht krank macht: wie Städte cool bleiben'.

Schon jetzt sorgen die Städte mit mehr Bäumen, Pflanzen und Wasserflächen im Stadtgebiet für Abkühlung. Wir stellen Trinkbrunnen auf, halten Frischluftschneisen frei, lassen Fassaden und Dächer begrünen. In einigen Städten gibt es Apps, die Hitzeinseln anzeigen und Menschen rechtzeitig warnen können. Trotz vieler Maßnahmen bleibt beim Thema Hitzeschutz noch viel zu tun. Alle Akteure müssen an einen Tisch, von den Städten, den Einrichtungen des Gesundheitswesens, den Krankenkassen, der Ärzteschaft, dem Rettungswesen, der Zivilgesellschaft bis hin zu den Planern und Architekten. Hitzeschutz geht nur im breiten Bündnis. Vor allem das Gesundheitssystem und der Pflegesektor müssen sich darauf noch viel stärker einstellen.

Bund und Länder erwarten von den Städten, dass sie bis 2025 Hitzeaktionspläne erstellen. So sinnvoll das ist – für diesen ambitionierten Zeitplan brauchen die Städte für die Umsetzung vor Ort mehr Unterstützung.

Außerdem brauchen die Städte mehr finanzielle Mittel. Ein Hitzeaktionsplan darf nicht zum Papiertiger werden und in der Schublade verschwinden. Wir brauchen am Ende auch ausreichende Mittel von Bund und Ländern, um ihn umzusetzen."

Zum Artikel mit den Aussagen von Helmut Dedy auf rp-online.de

Zum Diskussionspapier "Damit Hitze nicht krank macht: wie Städte cool bleiben"