Fachkräftemangel in Kitas
02.08.2023

"Die Länder müssen rasch Ausbildungskapazitäten ausbauen"

Verena Göppert, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Städtetages, gegenüber tagesschau.de
  • Porträtbild der Beigeordneten Verena Göppert, Ständige Stellvertreterin des Hauptgeschäftsführers des Deutschen Städtetages und Leiterin des Dezernats Finanzen

Seit zehn Jahren besteht für Eltern von Kindern unter drei Jahren ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz. Die Städte bauen daher seit Jahren intensiv und erfolgreich die Kinderbetreuung aus und engagieren sich für die Qualität der Betreuungsangebote. Hierzu sagte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Städtetages Verena Göppert gegenüber tagesschau.de:

"Ein Vergleich der Kinderzahlen unter 3 Jahren, die in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege betreut wurden, zeigt, wie die Betreuungskapazitäten kontinuierlich wachsen. Wurden im März 2006 noch 254.000 Kinder unter 3 Jahren betreut, stieg die Zahl auf 596.300 zum 1. März 2013 und weiter auf rund 838.700 Kinder zum 1. März 2022. Die Betreuungsquote beträgt mittlerweile 35,5 Prozent.

Mit steigenden Betreuungszahlen wuchs auch das Personal in der Kindertagesbetreuung. Die Zahl des pädagogischen Personals einschließlich Leitungs- und Verwaltungskräften betrug im Jahr 2012 rund 468.400 und eine Dekade später im Jahr 2022 bereits rund 731.000 Beschäftigte. Hinzu kamen etwa 42.000 Beschäftigte in der Kindertagespflege sowie weiteres Personal, zum Beispiel Hauswirtschaftskräfte.

Beim Ausbau der Kindertagesbetreuung stoßen viele Städte an die Grenzen, besonders wegen des Fachkräftemangels. Es wird immer schwieriger, ganztägige Betreuungszeiten anzubieten, die die Eltern für ihre Kinder nachfragen.

Deshalb müssen Betreuungszeiten häufig eingeschränkt werden, wenn zum Beispiel Personalstellen nicht besetzt werden können oder Beschäftigte länger krankheitsbedingt ausfallen."

Göppert sagte weiter:

"Deshalb müssen die Länder rasch die Ausbildungskapazitäten sowie Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten ausbauen. Und das Schulgeld, das an manchen Fachschulen noch erhoben wird, muss bundesweit abgeschafft werden."

Zum Artikel auf tagesschau.de mit den Äußerungen von Verena Göppert