Städte fordern Finanzierungszusagen
31.03.2023

"Deutschlandticket allein macht ÖPNV nicht besser"

Städtetags-Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy nach dem Bundesratsbeschluss zum Deutschlandticket gegenüber der Rheinischen Post
  • Porträtbild von Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages

"Die Städte sind froh über die heutige Bundesratsentscheidung zum Deutschlandticket, auch wenn wichtige Fragen offenbleiben:

Das Deutschlandticket zum politisch gewollten Preis von 49 Euro bringt mit hoher Sicherheit deutlich mehr Menschen dazu, auf Busse und Bahnen umzusteigen. Das sorgt für weniger Verkehr, weniger Lärm und bessere Luft in unseren Städten und es ist gut fürs Klima.

Wir begrüßen, dass bis September der Bund das Ticket vorläufig einführt. Jetzt müssen die Länder schnell mit gesetzlichen Grundlagen nachsteuern. Das heutige Gesetz sichert außerdem nur die Ausfallfinanzierung für 2023. Es wird daher viele weitere wichtige Entscheidungen geben müssen.

Das Deutschlandticket allein macht den ÖPNV nicht besser. Damit daraus ein langfristiger Trend wird und der ÖPNV sich entsprechend aufstellen kann, brauchen Städte und Verkehrsunternehmen Klarheit.

Bund und Länder müssen die Mehrkosten für das Ticket auch für 2024 und 2025 übernehmen. Und wir brauchen Klarheit bei der Finanzierung eines modernen, klimafreundlichen und an die Bedürfnisse angepassten ÖPNV mit kurzen Taktzeiten und attraktiven Netzen. Es darf nicht dazu kommen, dass vor Ort Linien und Angebote ausgedünnt und umweltfreundliche Busse und Bahnen nicht angeschafft werden, weil Mehrkosten für das Deutschlandticket bei den Städten und Verkehrsunternehmen hängenbleiben."