Diskussion um Böllerverbot
03.01.2023

"Städte werden Vorfälle der Silvesternacht genau analysieren"

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages

"Zu Silvester haben wir in einigen Städten schlimme Szenen gesehen. Angriffe mit Feuerwerkskörpern auf Rettungskräfte, Feuerwehr und Polizei sind inakzeptabel. Die Randale erreicht eine neue Qualität – Menschen, die uns allen helfen und Leben retten, werden angegriffen und beschossen. Das verurteilen wir auf das Schärfste. Nun ist es wichtig, diejenigen, die gegen Gesetze verstoßen haben, schnell zu ermitteln und zu bestrafen.

  • Porträtbild von Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages

Auch wenn es nach den Corona-bedingten Ausfall von Silvester-Feuerwerk einen verstärkten Wunsch nach Knallerei zum Jahreswechsel gab: Es gibt keine Entschuldigung für Tätlichkeiten gegenüber Menschen, die anderen helfen und uns alle schützen wollen.

Bislang haben die Städte, bereits lange vor Corona, gute Erfahrungen mit Feuerwerks-Verbotszonen gemacht. Sie dienen dazu, Anwohner vor Lärm, historische Gebäude vor Bränden und Menschen auf Feiermeilen vor Verletzungen zu schützen.

Natürlich werden die Städte die Vorfälle der Silvesternacht sehr genau analysieren. Das kann dazu führen, dass beim nächsten Jahreswechsel die Böller-Verbotszonen ausgeweitet werden oder in Absprache mit den Sicherheitsbehörden die Polizeipräsenz erhöht wird. Wir dürfen aber nicht vergessen: Die große Mehrheit der Menschen hält sich an die Regeln. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Krawallmacher Konsequenzen spüren.

Viele Menschen verzichten mittlerweile aus eigener Überzeugung auf das Abbrennen von Feuerwerk. Das unterstützen die Städte. Silvester geht auch ohne Feuerwerk. Die guten Gründe liegen auf der Hand: weniger Lärm und Feinstaub, mehr Ruhe für Tiere und Anwohner, weniger Unfälle und weniger Müll."