"Stadt für alle"
"Wo heute noch Autos wertvollen öffentlichen Raum in den Städten zuparken, werden wir in Zukunft mehr Vielfalt haben: Radwege, Grünflächen, verkehrsberuhigte Zonen, Gastronomie, Spiel, Sport, kluge Mobilitätsstationen für alle Formen der Mobilität.
Einiges davon ist heute schon in den Städten sichtbar. Zum Beispiel ehemalige Kfz-Fahrstreifen, die nun geschützte Radwege sind. Radschnellwege, die das Umland mit dem Stadtzentrum verbinden. Parkhäuser, die auch E-Ladestationen sind und Stellplätze für Fahr- und Lastenräder bieten. Die autogerechte Stadt hat ausgedient. Die Stadt gehört allen. Staus, Abgase, Lärm – das müssen wir nicht nur für das Klima, sondern auch für mehr Lebensqualität überwinden. Nur Verbrenner- durch E-Autos zu ersetzen, ist keine Verkehrswende.
"Mehr Qualität im Nahverkehr geht eben nur mit mehr Verlässlichkeit bei der Finanzierung."
Damit mehr Menschen das Auto stehen lassen, brauchen wir gut ausgebaute Verbindungen mit Bus und Bahn, eng getaktet und digital gesteuert. Kurzfristige Aktionen wie das Neun-Euro-Ticket schaffen mehr Aufmerksamkeit für den Nahverkehr. Doch ich bin skeptisch, ob es zu langfristigen Effekten kommt. Mehr Qualität im Nahverkehr geht eben nur mit mehr Verlässlichkeit bei der Finanzierung. Bund und Länder sitzen an den entscheidenden Hebeln. Wir brauchen feste Zusagen. Vor allem die dauerhaften Mittel für den ÖPNV müssen den tatsächlichen Investitionsbedarfen und Betriebskosten angepasst werden. Dann können die Städte mehr investieren und die Mobilitätswende beschleunigen."