Fachkräftemangel in Kitas
09.02.2022

"Uns läuft die Zeit davon"

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, gegenüber dem Bayerischen Rundfunk/tagesschau.de

Erzieherinnen und Erzieher in Krippen, Kindergärten und Horten fehlen. Gerade in den Städten und ihrem Umland sei die Lage sehr angespannt, sagt der  Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy.

Porträtbild von Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages
"Schon jetzt suchen Städte händeringend nach Erzieherinnen und Sozialpädagogen. Uns läuft die Zeit davon."
Helmut Dedy Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages

Für den Deutschen Städtetag müssen daher mehr Berufs- und Quereinsteiger für die Arbeit der Erzieherin oder des Erziehers begeistert oder Fachkräfte aus dem Ausland angeworben werden.

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Das vollständige Statement von Helmut Dedy im Wortlaut

"Eine gute Betreuung von Kita-Kindern und Grundschülerinnen und Grundschülern entlastet Familien und verbessert die Bildungschancen der Heranwachsenden. Es ist wichtig, dass wir die Betreuungslücke für Kinder im Übergang von Kita und Schule schließen. Auch wenn der Zeitplan für den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Laufe des Gesetzgebungsverfahren realistischer geworden ist, wird es äußerst schwierig werden, qualifiziertes Personal für die Ganztagsangebote für bundesweit zusätzlich rund 1 Million Grundschulkinder zu finden.

Schon jetzt suchen viele Städte händeringend nach Erzieherinnen und Sozialpädagogen. Uns läuft die Zeit davon. Die Länder müssen jetzt eine breit angelegte Ausbildungsoffensive für gut ausgebildetes zusätzliches Personal starten. Es muss außerdem gelingen, noch mehr Berufs- und Quereinsteiger für die Arbeit als Erzieherin oder Erzieher zu begeistern und zu qualifizieren und die Personalgewinnung im Ausland zu verstärken.

Genauso wichtig ist: Der Ausbau der Ganztagsbetreuung an den Schulen gelingt nur mit einer auskömmlichen Finanzierung. Die Städte brauchen Planungssicherheit. Bund und Länder müssen eine gemeinsame Lösung für die notwendigen Investitionen und die zusätzlichen Betriebskosten finden.“