Städtetag zu Energiesparen und Stadtwerke
11.07.2022

"Jede Kilowattstunde einsparen, die möglich ist"

Städtetagspräsident Markus Lewe gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe

Angesichts der Gaskrise hat Städtetagspräsident Markus Lewe einen besseren Schutz für die kommunalen Energieversorger gefordert. Der Bund müsse die Stadtwerke "unter den Schutzschirm für die Wirtschaft stellen", sagte Lewe den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Und wir brauchen Bürgschaften und Kredite für betroffene Versorger sowie ein Insolvenzmoratorium, um die Pflicht zu Insolvenzanträgen auszusetzen."

Die Wartung der Gaspipeline Nord Stream 1 und die Spekulationen um einen Lieferstopp trieben die Preise immer weiter in die Höhe, warnte Lewe.

  • Markus Lewe, Präsident des Deutschen Städtetages

"Die Stadtwerke müssen immer teurer einkaufen und einen Spagat meistern: Würden die Stadtwerke die hohen Preise weitergeben, könnten das viele Haushalte nicht bezahlen. Wenn sie sie nicht weitergeben, dann könnte es eng werden für viele kommunale Versorger."

Der Städtetagspräsident rief eindringlich zum Energiesparen auf. "Schon jetzt müssen wir alle jede Kilowattstunde einsparen, die möglich ist. Alles gehört auf den Prüfstand, in jedem Haushalt und am Arbeitsplatz", forderte Lewe, der auch Oberbürgermeister von Münster ist:

"Auch die Städte lassen keinen Bereich aus: Straßenbeleuchtung schneller umrüsten und nachts reduzieren, weniger warmes Wasser in öffentlichen Gebäuden, Klimaanlagen kürzer laufen lassen und Heizungen besser einstellen."