Breites Bündnis ruft zum Energiesparen auf
10.06.2022

"Mehr Menschen zu weniger Energieverbrauch bewegen"

Die kommunalen Spitzenverbände zum Start der Energiespar-Kampagne des Bundes

Gemeinsam mit einem breiten Bündnis von Verbänden hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zum Energiesparen aufgerufen. Auch die kommunalen Spitzenverbände, der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund, gehören dem Bündnis an.

Stellvertretend für die drei kommunalen Spitzenverbände sagte Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer, stellvertretender Präsident des Deutschen Städtetages, zum Start der Kampagne:

"Die Städte, Landkreise und Gemeinden sind Vorreiter bei Klimaschutz und Energiewende. Wir sanieren öffentliche Gebäude und kommunale Wohnungen energieeffizient mit großem Elan. Wir bauen die Versorgung um, damit wir nachhaltig in die Zukunft gehen. Wir wollen aber schneller mehr schaffen. Mit einem einfachen Knopfdruck auf Lichtschalter, weniger Standby bei Geräten im Haushalt oder dem klugen Heizen in Kälteperioden können wir alle sofort mehr erreichen.

Der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund unterstützen deshalb die Energiespar-Kampagne des Bundes. Mehr Menschen zu weniger Energieverbrauch zu bewegen, lohnt sich. Wir schonen das Klima, wir unterstützen den Weg hin zu mehr Unabhängigkeit bei der Energieversorgung und die Verbraucher profitieren von geringeren Energiekosten.

Nun geht es darum, noch mehr Menschen zum Handeln zu ermuntern: Die Kommunen bringen dafür ihr Knowhow bei der Bürgerkommunikation ein. Sie starten neue Kampagnen zum Energiesparen und initiieren Aktionstage. Sie gehen zu den Menschen und beraten vor Ort, wie Häuser energiesparender umgebaut werden können.

Gerade im Gebäudebestand liegt ein riesiges Einsparpotenzial, aber hier gibt es keine einfachen Lösungen von der Stange. Dafür muss der Bund schnell eine gut dotierte und vor allem unkomplizierte Förderung auf den Weg bringen. Und wir brauchen viel mehr Fachkräfte, Handwerker und Monteure, die Wärmepumpen einbauen und Solar-Anlagen auf die Dächer setzen. Das wird entscheidend sein, um die Einsparziele zu erreichen."

Hier lesen Sie die Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zum Start der Energiespar-Kampagne.

"50 Prozent der Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer und die gerade in den 2,5 Monaten, in denen wir jetzt noch das 9-Euro-Ticket haben, glaube ich, kann das jeder mal ausprobieren, ob es nicht auch mal ohne Auto geht."
Dr. Ulf Kämpfer Stellvertreter des Präsidenten des Deutschen Städtetages in einem Bericht von NDR Info

Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zum Start der Energiespar-Kampagne am 10. Juni 2022

Breites Bündnis ruft zum Energiesparen auf

Zusammen mit einem breiten Bündnis von Verbänden hat Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck zum Energiesparen aufgerufen. Bei einem Energieeffizienz-Gipfel im ewerk in Berlin verabschiedeten das Bundeswirtschaftsministerium, Sozialpartner, Wirtschafts-, Umwelt- und Verbraucherschutzverbände sowie kommunale Spitzenverbände eine Erklärung, in der Energiesparen und Energieeffizienz von den Akteuren als gesamtgesellschaftliches Projekt gesehen wird, das alle braucht - Politik, Sozialpartner, Industrie, Mittelstand, Kommunen, Umweltverbände genauso wie Verbraucherinnern und Verbraucher. Die Beteiligten wollen Energiesparen in ihrem Wirkungsbereich mit eigenen Initiativen unterstützen, ob über den Einsatz von Energie-Scouts in Unternehmen, Energieeffizienzmaßnahmen in den Betrieben bei Beleuchtung und Wärmerückgewinnung, oder Wärmeschutzverglasung großer Schaufenster. Im Anschluss an das Verbändetreffen startete Bundeswirtschaftsminister Habeck zudem "80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel" - eine neue Kampagne des BMWK.

Vizekanzler und Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck hierzu: "Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine macht es uns jeden Tag auf schmerzliche Weise deutlich: Wir müssen weg von fossilen Energieträgern und weg von der Abhängigkeit und Erpressbarkeit von russischen Importen. Nur mit mehr erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz werden wir unsere Unabhängigkeit stärken. Nur zusammen schaffen wir den Energiewechsel – einen schnellen Wechsel von fossilen Energieträgern hin zu den Erneuerbaren. Weg vom Kohlekraftwerk, hin zu Wind- und Sonnenkraft. Das heißt aber auch: weg vom Intensiv-Verbrauch, hin zu Energieeinsparung und Energieeffizienz. '80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel' ist daher unser Aufruf, mitzumachen und Energie zu sparen."

Habeck betonte: "Die Preise für fossile Energie sind derzeit enorm hoch und belasten Verbraucherinnen und Verbraucher genauso wie Unternehmen. Gerade im Herbst werden viele Menschen deutlich höhere Heizrechnungen bekommen als sonst. Allein schon deshalb ist Energiesparen dringend notwendig, und ich weiß, dass viele schon schauen, wo sie etwas einsparen können, gerade, wenn sie ohnehin auf jeden Cent achten müssen. Aber gerade deshalb wollen wir die Aufmerksamkeit für das Thema noch mal erhöhen und mit Tipps, Hinweisen und Beispielen Energiesparen so leicht wie möglich machen – und zwar für alle Bereiche - in den Unternehmen genauso wie in den privaten Haushalten. Regelmäßig das Eisfach abtauen, Duschkopf wechseln oder in Büros die Beleuchtung auf LED umstellen - das senkt den Verbrauch. Und wenn viele das machen, bringt das in der Summe wirklich was. Ich freue mich deshalb, dass Verbände aus allen Bereichen heute dabei sind und mit uns das Signal zum Energiesparen senden und weitertragen. Machen Sie mit! Wer Energie spart, hilft, dass Deutschland unabhängiger von russischen Importen wird und tut was fürs Klima."

Die gemeinsame Erklärung des BMWK und der Spitzenverbände finden Sie hier.

Flankiert wird der gemeinsame Appell des BMWK und der Spitzenverbände zum Energiesparen durch die neue Energiewechsel-Kampagne. Mit der Kampagne appelliert das BMWK an die Gesamtheit der mehr als 80 Millionen Bundesbürgerinnen und -bürger, gemeinschaftlich mehr Tempo zu machen und zu schauen, wo jede und jeder Einzelne einen kleinen Beitrag zum Energiesparen leisten kann.

Die Kampagne richtet sich an Industrie, Mittelstand und Verbraucherinnen und Verbraucher. "Und natürlich müssen wir uns in der Politik auch an die eigene Nase fassen und selbst zum Beispiel in der Bundesverwaltung mehr einsparen", sagte Habeck.

Die Kampagne spricht ganz unterschiedliche Bevölkerungsgruppen mit praktischen Energiespartipps für den Alltag an. Immer dort, wo sich die Menschen aufhalten: Auf digitalen Screens in Städten, zum Beispiel an Hauptbahnhöfen. Auf Online-Portalen im Internet mit hohen Reichweiten und den sozialen Netzwerken. Als zentrale Plattform steht www.energiewechsel.de mit vielen konkreten Tipps, interaktiven Ratgebern, Erklärfilmen und Praxisbeispielen bereit. Begleitet wird sie von Dialog und Beratungsmöglichkeiten (Telefon-Hotline, Veranstaltungsreihen, Stakeholder-Dialoge), Förderprogrammen und Beratungsangeboten. Die Energiewechsel-Kampagne ist dabei mehr als eine Informationskampagne – sie trägt auch den Wettbewerbsgedanken ins Land, wer den Energiewechsel jetzt am schnellsten, nachhaltigsten und damit am vorbildlichsten voranbringt.

Die Energiewechsel-Kampagne unterstützt den umfangreichen Arbeitsplan Energieeffizienz, den das Ministerium am 17. Mai 2022 vorgestellt hat. So richtet das BMWK Förderangebote neu aus, unterstützt den schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien bei Industrie, Gewerbe und Handel und hebt die gesetzlichen Mindesteffizienzstandards an, zum Beispiel das Gebäudeenergiegesetz. Auch das BMWK legt beim Energiesparen vor und spart durch verschiedene Maßnahmen im Sommer 40 Prozent der Energie für die Raumkühlung seiner Gebäude, 15 Prozent für die Heizung ab Herbst sowie 100 Prozent bei der Fassaden-Beleuchtung. Diese wird nachts komplett abgeschaltet.