"Wichtig ist, dass wir schnell impfen"
Aufgrund der Impfstoffknappheit suchen immer mehr Menschen der Priorisierungsgruppen 2 und 3 alternative Wege, um an einen Termin zu gelangen. Einige Menschen fahren in benachbarte Bundesländer, um sich dort immunisieren zu lassen. Die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Städtetages, Verena Göppert, sprach sich gegenüber der Rheinischen Post gegen das Wohnort-Prinzip aus:
"Dass Menschen Impfzentren im benachbarten Bundesland aufsuchen, ist kein Massenphänomen. Solche Fälle gibt es vor allem dort, wo es nicht weit ins Nachbarland ist und Menschen auch zum Arbeiten und Einkaufen zwischen Ländern pendeln. Wenn sie beim Impfen an der Reihe sind, also zu einer Gruppe mit Priorität gehören, sollten sie nicht abgewiesen werden. Entscheidend ist doch, dass möglichst viele Menschen aus diesen Gruppen geimpft werden.
Außerdem verlagert sich das Impfen immer mehr in den Bereich der niedergelassenen Ärzte und der Betriebsärzte. In diesen Strukturen gibt es ohnehin keine Zuordnung der Impfmengen mehr zu einzelnen Bundesländern oder Städten und Kreisen.
Wichtig ist nun, dass wir schnell impfen. Voraussetzung dafür ist, dass unnötige Bürokratie vermieden wird. Und eine Zuordnung der Menschen nach ihrem genauen Wohnsitz würde einen erheblichen bürokratischen Aufwand nach sich ziehen. Wenn Menschen, die zu einer priorisierten Gruppe gehören, zu einem vereinbarten Impftermin erscheinen, sollten diese auch geimpft werden, egal, wo sie in Deutschland ihren Wohnsitz haben. Das entspricht der Impfverordnung des Bundes, die keine Vorgaben zum Wohnsitz macht."