Städtetag warnt vor enttäuschten Hoffnungen
Nach der Entscheidung von Bund und Ländern zur Corona-Impfung von Kindern hat der Deutsche Städtetag vor enttäuschten Hoffnungen gewarnt. Grundsätzlich sei es eine gute Sache, Schülerinnen und Schülern die Impfung zu ermöglichen, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). "Der Impfstoff ist aber im Moment so knapp, dass er gerade einmal für die Zweitimpfungen reicht." Man müsse klar und ehrlich sagen, dass es noch Wochen dauere, bis jeder geimpft werden könne, der das wolle. "Denn enttäuschte Hoffnungen kosten Vertrauen."
Das Statement von Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, in vollem Wortlaut:
"Schülerinnen und Schüler eine Impfung zu ermöglichen, ist eine gute Sache. Dann können die Kinder mit den Eltern darüber entscheiden, ob sie eine Impfung wollen. Mit jeder Ankündigung für weitere Impfungen wird den Menschen allerdings immer wieder Hoffnung auf eine rasche Impfung gemacht. Der Impfstoff ist aber im Moment so knapp, dass er gerade einmal für die Zweitimpfungen reicht. Bund und Länder müssen Tacheles reden und klar und ehrlich sagen, dass es noch Wochen dauert, bis jeder, der will, geimpft werden kann. Denn enttäuschte Hoffnungen kosten Vertrauen.
Der Bund muss auch ausreichend Impfdosen zur Verfügung stellen. Die Impfzentren haben die Kapazität, noch mehr Menschen rasch zu impfen. Sie brauchen mehr Impfstoff und verlässliche Lieferfristen. Das holpert und klemmt leider immer noch.
Die Städte halten es für richtig, dass die Impfpriorisierung am 7. Juni bundesweit aufgehoben wird. Denn schon jetzt wird die Impfreihenfolge an vielen Stellen unterlaufen. Der Registrierungsaufwand für einen Termin sinkt dann auf ein Minimum. Das hilft."