Städtetag fordert Strategie zum Umgang mit Afghanistan-Flüchtlingen
Der Deutsche Städtetag pocht auf Hilfe für Afghanistans Nachbarländer und eine nationale Strategie zur Flüchtlingsaufnahme.
"Humanitär helfen ist jetzt das Gebot der Stunde",
sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Deutschland und die internationale Staatengemeinschaft müssen umgehend Hilfen in großem Umfang in die Region schicken." Vor allem die unmittelbaren Nachbarländer Afghanistans müssten massiv unterstützt werden, um flüchtende Menschen versorgen und aufnehmen zu können.
Der SPD-Politiker Jung, der auch Leipziger Oberbürgermeister ist, verlangte vom Bund zudem zügig eine nationale Strategie zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan. Die geplante Ausreise von 10 000 Menschen mit Hilfe deutscher Kräfte aus Afghanistan sei "ein Akt von Menschlichkeit und aktiver Hilfe", an dem auch die Städte mitwirken würden. Die Perspektive sei aktuell aber völlig unklar. "Die Städte müssen wissen, was auf sie zukommt - denn sie sind es letztlich, die viele Quartiere für Geflüchtete bereitstellen. Die Bundesregierung muss unverzüglich ihre Strategie zum künftigen Umgang mit Afghanistan erstellen", forderte Jung.
Mit freundlicher Genehmigung der dpa, Deutsche Presse-Agentur, Hamburg, www.dpa.de