Städtetag fordert stärkere Entlastung von Heimbewohnern
Der Deutsche Städtetag hat die große Koalition aufgefordert, bei der geplanten Pflegereform die Heimbewohner und -bewohnerinnen stärker zu entlasten als bisher vorgesehen.
"Die aktuellen Pläne der Bundesregierung, die höheren Lohnkosten für die Pflegebedürftigen durch Zuschüsse abzufedern, reichen nicht aus", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Wir haben Zweifel, dass es gelingt, die Pflegebedürftigen zu entlasten", betonte Dedy. Die Pflegereform soll am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen werden.
"Steigende Pflegekosten sollte die Pflegeversicherung übernehmen."
Konkret forderte der Städtetag, dass die Bewohnerinnen und Bewohner im Heim künftig nur einen festen Sockelbetrag als Anteil an den Pflegekosten selbst zahlen. „Alle darüber hinaus gehenden, auch steigenden Pflegekosten sollte die Pflegeversicherung vom ersten Tag an übernehmen“, sagte Dedy: "Das ist Sinn und Zweck einer Sozialversicherung."
Dedy sagte, die Städte unterstützten ausdrücklich höhere Löhne in der Pflege. "Nur so gewinnen wir mehr Menschen für diese Arbeit und es kann sich die Personalsituation in den Pflegeeinrichtungen verbessern", sagte er. Ohne eine stärkere Begrenzung der Eigenanteile verspreche die Pflegereform jedoch mehr, als sie halten könne.