Städtetag fordert mehr Geld für kommunalen Klimaschutz
Der Deutsche Städtetag fordert von der nächsten Bundesregierung mehr Geld für kommunalen Klimaschutz. Das erneuerte Klimaschutzgesetz, das am Donnerstag im Bundestag verabschiedet werden soll, reiche allein nicht aus, um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Daher müsse das Klimaschutz-Sofortprogramm des Bundes rasch nachgeschärft und deutlich erweitert werden, sagte der Präsident des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung, gegenüber der Funke Mediengruppe. Um Klimaneutralität zu erreichen, müssten in den Städten "jede Menge zusätzliche kommunale Klimaschutzmaßnahmen" finanziert werden.
Die Aussagen von Städtetagspräsident Burkhard Jung, der auch Oberbürgermeister der Stadt Leipzig ist, im Wortlaut:
"Die Städte wollen das Ziel der Klimaneutralität so schnell wie möglich erreichen. Das erneuerte Klimaschutzgesetz und das vom Bundeskabinett verabschiedete Sofortprogramm Klimaschutz gehen in die richtige Richtung. Es ist aber ein bitterer Wermutstropfen, dass diese Maßnahmen erst nach der Bundestagswahl angepackt werden können.
Das Klimaschutzgesetz reicht allein nicht aus, um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Deshalb muss das Klimaschutz-Sofortprogramm von der neuen Bundesregierung rasch nachgeschärft und deutlich erweitert werden. Damit wir Klimaneutralität erreichen, müssen in den Städten jede Menge zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen angegangen werden. Zudem müssen die Städte die Folgen von Hitze und Dürre besser begrenzen können. Das können die Kommunen nicht allein wuppen, sondern nur mit Hilfe von Bund und Ländern.
Wir brauchen einen schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien und müssen die nachhaltige Mobilität stärker fördern. In den ÖPNV muss noch stärker investiert werden, damit mehr Menschen vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen. Wir brauchen mehr Fördermittel für die energetische Sanierung von Gebäuden. Wir müssen zum Beispiel historische Gebäude und ganze Stadtviertel energetisch umbauen. Die neue Bundesregierung muss sofort solche Maßnahmen angehen, damit die Mammutaufgabe Klimaneutralität gelingt."