Konzept der Schwammstädte
13.08.2021

"Die Städte wappnen sich gegen die Klimafolgen"

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

"Der Klimawandel fordert die Städte heraus. Das haben wir gerade erst in den Hochwasserregionen erlebt. Wir wollen die Menschen vor den Folgen der Klimaveränderungen schützen und die kommunale Infrastruktur krisenfester machen. Die Städte wappnen sich gegen die Klimafolgen und planen und bauen auf Grundlage der Klimaprognosen. Starkregen mit der Gefahr von Überflutungen, Hitzeperioden mit Trockenheit, die zu Wassermangel führen: Diese gegensätzlichen Extreme müssen die Städte in Zukunft besser vereinen.

Das Konzept der Schwammstadt verbindet diese Gegensätze. Städte müssen Wasser speichern können wie ein Schwamm. So kann bei Starkregen überschüssiges Wasser aufgefangen und in Dürreperioden zur Wasserversorgung und Kühlung genutzt werden.

Das wird möglich mit mehr Grünflächen, weniger Versiegelung und dem Ausbau von Rückhaltebecken für Hochwasser. Diesen Weg haben viele Städte bereits eingeschlagen. Wichtig ist außerdem, Flüssen und Bächen wieder mehr Raum, auch für Hochwasserlagen zu geben. Zur Vorsorge gehört zudem, die Bevölkerung über Gefahren aufzuklären. Deshalb entwickeln die Städte Gefahrenkarten, die zeigen, wo etwa bei Starkregen Überschwemmungen auftreten können und wie damit umgegangen werden kann.

Der notwendige Umbau zur klimaangepassten Schwammstadt kostet in den nächsten Jahren viel Geld. Die bisherigen Förderprogramme reichen dafür nicht aus.

Die Länder müssen nachlegen, um die kommunale Klimaanpassung im großen Umfang zu finanzieren. Und auch der Bund muss finanziell eine große Schippe drauflegen, nicht nur für die Klimaanpassung, sondern auch für den Klimaschutz vor Ort. Klimaneutrale Energieversorgung und die Mobilitätswende müssen gesichert finanziert werden, damit wir die Ziele des Klimaschutzgesetzes erreichen können."